Strafrechtsreform Barack Obama will bessere Resozialisierung für Straftäter

Washington · Barack Obama will in seiner verbleibenden Amtszeit eine bessere Resozialisierung ehemaliger Straftäter voran treiben. Außerdem will er auch gegen unverhältnismäßig lange Haftstrafen vorgehen. Harte Mindeststrafen haben die Anzahl der Gefängnis-Insassen in den USA enorm ansteigen lassen.

Brack Obama fordert bessere Resozialisierung für Straftäter
Foto: dpa, tm cs

Präsident Barack Obama treibt die Reform des Strafrechtssystems in den USA weiter voran. Nach Angaben des Weißen Hauses stellt Obama am Montag im Bundesstaat New Jersey ein Maßnahmenpaket vor, das die Resozialisierung von Straftätern verbessern soll. Die Regierung plant demnach unter anderem Hilfen für Ex-Häftlinge bei der Aus- und Fortbildung sowie bei der Wohnungssuche. Außerdem sollen Menschen mit Vorstrafen leichter einen Job im Staatsdienst bekommen können.

"Jedes Jahr werden mehr als 600.000 Menschen aus Bundesgefängnissen und Gefängnissen in den Bundesstaaten entlassen", erklärte das Weiße Haus. Mit Programmen zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft könnten Ex-Häftlinge eine zweite Chance erhalten und ihr Leben wieder in Ordnung bringen. Damit würden nicht nur "Gerechtigkeit und Fairness" gefördert, sondern auch die öffentliche Sicherheit verbessert.

In keinem Land der Erde sitzen mehr Menschen im Gefängnis als in den Vereinigten Staaten. Die rund 2,2 Millionen US-Insassen machen fast ein Viertel der weltweiten Gefängnisbevölkerung aus. Harte Mindeststrafen etwa bei Drogendelikten haben die Zahl der Häftlinge in den USA in den vergangenen 30 Jahren deutlich ansteigen lassen. Überproportional betroffen sind Afroamerikaner und hispanischstämmige Bürger.

Obama hat sich zur Aufgabe gemacht, in seiner verbleibenden Amtszeit bis Anfang 2017 gegen die Diskriminierung von Minderheiten, überbelegte Gefängnisse und unverhältnismäßig lange Haftstrafen vorzugehen. Im Juli hatte er als erster amtierender US-Präsident ein Bundesgefängnis besucht.

(jf/AFP)
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