Bisheriger Finanz- und Wirtschaftsminister Mateusz Morawiecki ist der neue Ministerpräsident Polens

Warschau · Der polnische Präsident Andrzej Duda hat am Freitag den Rücktritt des Kabinetts von Beata Szydlo angenommen und den bisherigen Finanz- und Wirtschaftsminister Mateusz Morawiecki zum neuen Ministerpräsidenten ernannt.

 PIS-Chef Jaroslaw Kaczynski gratuliert dem neuen Premierminister Mateusz Morawiecki.

PIS-Chef Jaroslaw Kaczynski gratuliert dem neuen Premierminister Mateusz Morawiecki.

Foto: afp

Am Donnerstag hatte die Führung der rechtskonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) entschieden, Szydlo durch Morawiecki zu ersetzen.

Morawiecki bedankte sich bei Szydlo für "das, was sie für das weiß-rote Team" (Polen) getan habe. Das Programm der bisherigen Regierung werde auch "der Wegweiser" für ihn sein. Beata Szydlo werde in der Regierung als stellvertretende Ministerpräsidentin für soziale Angelegenheiten verantwortlich sein, sagte eine Sprecherin ihrer Kanzlei.

Duda sagte, er erwarte eine ebenso gute Zusammenarbeit mit Morawiecki wie zuvor mit Szydlo. Er bat den neuen Regierungschef um "Unterstützung und Verständnis" für seine "Kontakte mit den Ministern". Zwischen dem Präsidenten und dem Verteidigungsminister Antoni Macierewicz war es in den letzten Wochen immer wieder zu Konflikten gekommen.

"Würde Europa gerne rechristianisieren"

Morawiecki (49) beklagt eine zu geringe Rolle des christlichen Glaubens in Europa. "Wir wollen Europa umwandeln, mein Traum ist es, es wieder zu rechristianisieren", sagte er am Freitagabend in einem Interview mit dem katholischen TV-Sender Trwam. Vielerorts würden Kirchen nur noch als Museen genutzt. "Das ist sehr traurig", fügte der nationalkonservative Politiker hinzu.

Der in Breslau geborene Morawiecki führte von 2007 bis 2015 eine polnische Großbank. Deutschland kennt er wegen seines Studiums in Hamburg gut.

(felt)
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