Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Türkei beantragt Fristverlängerung im Fall Yücel

Straßburg · Die türkische Regierung habe um weitere sechs Wochen Zeit für ihre Stellungnahme zur Beschwerde des inhaftierten Yücel gebeten, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Der deutsche Journalist sitzt seit acht Monaten in Untersuchungshaft und wartet auf die Anklageerhebung.

 Der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel.

Der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel.

Foto: dpa

Über den Antrag des Korrespondenten der "Welt" sei noch nicht entschieden worden, sagte die Sprecherin am Mittwoch in Straßburg. In den Fällen mehrerer anderer inhaftierter Journalisten wurde eine Verlängerung um drei Wochen gewährt.

Yücel sitzt seit acht Monaten in der Türkei in Untersuchungshaft, die mit dem Verdacht der Terrorpropaganda und der Volksverhetzung begründet wird. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan beschuldigte den Journalisten, ein Terrorist und Spion zu sein, ohne dafür Beweise zu präsentieren. Eine Anklage ist bisher nicht erhoben worden.

Sollte der Menschenrechtsgerichtshof zu dem Schluss kommen, dass die Inhaftierung menschenrechtswidrig ist, wäre die Türkei als Mitglied des Europarats zur Freilassung des Journalisten verpflichtet.

(ate/dpa)
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