US-Präsident Obama schreibt in Frauenmagazin Plädoyer für den Feminismus

Düsseldorf · Der US-Präsident hat in einem Essay für das US-Magazin "Glamour" dazu aufgefordert, überkommene Geschlechterklischees zu überwinden. "Wenn alle gleich sind, sind alle freier", schreibt er.

 Obama verweist in seinem Text auch darauf, dass zum ersten Mal in der Geschichte der USA eine der großen Parteien eine Kandidatin in die Präsidentschaftswahlen schickt.

Obama verweist in seinem Text auch darauf, dass zum ersten Mal in der Geschichte der USA eine der großen Parteien eine Kandidatin in die Präsidentschaftswahlen schickt.

Foto: ap, JSA

Das amerikanische Frauenmagazin "Glamour" ist normalerweise kein Ort, an dem Gesellschaftspolitik verhandelt wird. Nun hat sich US-Präsident Barack Obama eben dort in einem Essay für den Feminismus stark gemacht. Er erscheint in der September-Ausgabe des Magazins, ist aber bereits online verfügbar.

In seinem Artikel schreibt Obama, dass es eine ungewöhnliche Zeit sei, um eine Frau zu sein. "Den Fortschritt, den wir in den vergangenen 100, 50 und den vergangenen acht Jahren gemacht haben, hat das Leben für meine Töchter deutlich besser gemacht, als es für meine Großeltern war." Seitdem er auf der Welt ist, seien wir von einem Stellenmarkt, der Frauen auf ein paar schlecht bezahlte Jobs beschränkte, zu einer Situation gekommen, in der Frauen die Hälfte der Arbeitskräfte ausmachten und in Bereichen von Sport bis Weltraum Führungsaufgaben übernähmen.

Doch trotz dieser Fortschritte weist er darauf hin, dass noch viel zu tun sei, in den USA und der ganzen Welt. Für die wichtigste Aufgabe hält er, die Stereotypen zu überwinden, in die Frauen und Männer gezwängt werden. "Wir müssen die Haltung verändern, die unsere Mädchen dazu erzieht, sittsam zu sein, und die Jungen rechthaberisch, die Töchter dafür kritisiert, ihre Meinung zu sagen, und Söhne dafür, zu weinen. Die Frauen für ihre Sexualität bestraft und Männer für diese belohnt." Dafür seien aber nicht nur Frauen zuständig: "Es ist auch die Verantwortung der Männer, Sexismus zu bekämpfen." Er schloss seinen Artikel mit dem Satz, was Feminismus im 21. Jahrhundert bedeutet: "Die Idee, dass, wenn alle gleich sind, wir alle freier sind."

Dass der Essay gerade jetzt erscheint, dürfte kein Zufall sein, sondern mit der Kandidatur von Hillary Clinton um das Amt des US-Präsidenten zu tun haben. Obama verweist in seinem Text darauf, dass zum ersten Mal in der Geschichte der USA eine der großen Parteien eine Kandidatin in die Präsidentschaftswahlen schickt.

(seda)
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