Anschläge von Ankara DNA-Spuren weisen auf türkisch-kurdischen Attentäter

Ankara · Der Attentäter von Ankara stammt laut einem Agenturbericht nicht aus dem benachbarten Syrien. Ein DNA-Test habe ergeben, dass es sich bei dem Mann um den türkischen Kurden Abdulbaki Somer gehandelt habe. Bei dem Anschlag waren 28 Menschen ums Leben gekommen.

Anschlag in Ankara: Bilder der Explosion des Militär-Konvois
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Februar 2016: Tote und Verletzte bei Anschlag in Ankara

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Foto: dpa, sdt jak

Das berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. Der türkische Vizeregierungschef Numan Kurtulmus sagte allerdings, dies ändere "nichts an der Tatsache", dass der Anschlag in Zusammenarbeit von türkischen und syrischen Kurden begangen worden sei.

Bei dem Anschlag auf einen Militärkonvoi mitten im Zentrum Ankaras waren am Mittwoch vergangener Woche 28 Menschen getötet und 81 weitere verletzt worden. Einer der Verletzten starb zudem inzwischen. Die kurdische Gruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), eine Abspaltung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), bekannte sich zu der Tat.

Laut TAK wurde das Attentat von einem jungen Mann aus der Provinz Van im Osten der Türkei verübt. Ankara hatte zuvor einen syrischen Kurden als Attentäter genannt, der mit Unterstützung der PKK gehandelt habe. Er gehörte demnach den syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) an, dem militärischen Arm der Kurdenpartei Demokratische Union (PYD).

Die türkische Regierung wies die TAK-Erklärung allerdings zunächst zurück und ließ weiter Stellungen der YPG im Norden Syriens beschießen, während die Kurden dort vorrücken. Die USA, die die YPG militärisch unterstützen, und weitere Länder riefen die Türkei zur Zurückhaltung auf. Die syrischen Kurden bestritten jedwede Verwicklung in den Anschlag von Ankara.

Kurtulmus sagte am Dienstag, der Attentäter sei definitiv im Sommer 2014 aus PYD-kontrolliertem syrischen Gebiet in die Türkei eingereist. Laut der Tageszeitung "Hürriyet" nutzte er dazu Papiere auf den Namen Salih Necar. Bei einer Trauerfeier für Somer in der Provinz Van nahm die Polizei am Dienstag zehn Menschen fest, darunter den Vater und einen Bruder.

(AFP)
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