Amnesty International Waffen des IS sollen auch aus Deutschland stammen

Washington · Amnesty International zufolge hätten unkontrollierte Waffenlieferungen an den Irak die Gewalttaten des Islamischen Staats ermöglicht. Die Terrormiliz habe den Großteil ihrer Waffen vom irakischen Militär erbeutet. Diese stammen wiederum aus mehr als zwei dutzend Ländern, darunter Deutschland.

In diesen Ländern gibt es gefährliche IS-Ableger
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Foto: ap

Jahrelange großzügige Waffenlieferungen an den Irak sowie wenig Kontrollen vor Ort haben nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu dem umfangreichen Arsenal der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geführt. Der IS nutze hauptsächlich von den irakischen Streitkräften erbeutete Waffen.

Diese stammen den Angaben zufolge aus mehr als zwei Dutzend Ländern, darunter Russland, China, den USA sowie aus mehreren EU-Ländern inklusive Deutschlands, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht weiter. Amnesty beruft sich in dem Report auf Expertenanalysen von verifizierten Videos und Bildern.

Amnesty-Waffenexperte Patrick Wilcken sprach von einem "Lehrbeispiel dafür, wie rücksichtsloser Waffenhandel Gräueltaten im großen Stil befördert." Auf Waffenlieferungen an den ehemaligen Machthaber Saddam Hussein in den 1970er und 1980er Jahren folgten nach dessen Sturz 2003 weitere umfangreiche Waffendeals.

Fehlende Regulierung und Überwachung der Bestände im Land hätten dem IS einen "beispiellosen Zugang zu Waffen" ermöglicht. Als Konsequenz aus der Entwicklung forderte die Organisation unter anderem schärfere Kontrollen der Waffenbestände im Irak.

(jf/ap/dpa/AFP)
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