Terror Allianz gegen IS fehlt die Geschlossenheit

Meinung | Berlin · Die Anschläge von Paris galten nicht nur den Franzosen. Sie galten den "Kreuzfahrer-Nationen". Da ist nur konsequent, dass Berlin seinem Versprechen, den Franzosen "jedwede Unterstützung" zu geben, mit dem Einsatz der Tornados Taten folgen lässt. Denn: Bislang reichte die Geschlossenheit des Westens nicht aus.

So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
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So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)

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Foto: ap

Der Islamische Staat muss mit militärischen Mitteln bekämpft werden. Gegen die tabulose und menschenverachtende Brutalität gibt es kein anderes Mittel, als den beherzten Versuch, sie zu stoppen, sie einzudämmen, sie zurückzudrängen. Wo der IS gewütet hat, hinterlässt er vergewaltigte und verkaufte Frauen, Massengräber, zerstörte Infrastruktur und zerstörte Kulturstätten. Die westlichen Staaten haben keine andere Wahl, als in einem möglichst breiten Bündnis mit der arabischen Welt und Russland diesen risikoreichen Weg gehen zu gehen. Die Fehler, die im Irak und in Afghanistan gemacht wurden, haben den Westen lange zögern lassen, den Kampf gegen den IS aufzunehmen. Doch Paris lehrt uns, dass der Terror zu uns kommt, wenn wir ihn nicht dort bekämpfen, wo er entsteht.

Die Erfahrungen aus mehr als zehn Jahren Kampf gegen den Terror sollten für das Vorgehen gegen den IS ein Lehre sein. Luftschläge allein werden nicht ausreichen, um den IS zu besiegen. Sie können in einzelnen Regionen sogar dazu führen, dass der IS noch mehr Zulauf bekommt. Vielmehr werden auch Bodentruppen der Terror-Miliz das Handwerk legen müssen. Sie können aber nicht aus Amerikanern, Franzosen und Briten bestehen. Die arabische Welt selbst muss die Kraft und die Einigkeit aufbringen, eine Truppe gegen den IS aufzustellen.

Das erfolgreiche Vorgehen der Peschmerga-Kämpfer im Irak gegen den IS zeigt, dass eine regionale Truppe mit Unterstützung des Westens dem IS die Stirn bieten kann. So ist auch die Entscheidung der Bundesregierung zu begrüßen, die Zahl der deutschen Soldaten, die Peschmerga-Kämpfer ausbilden, von derzeit 100 auf 150 zu erhöhen.

Der IS konnte so groß und so mächtig werden, weil er in den regionalen Konflikten der arabischen Welt von verschiedenen Seiten Geld und Waffen bekommen hat. Nur mit militärischer Gewalt wird er sich nicht besiegen lassen. Der Erfolg im Kampf gegen den IS hängt auch von der Geschlossenheit seiner Gegner ab, die bislang nicht ausreicht.

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