Flüchtlingskrise Davutoglu nennt EU-Beitrag "lächerlich"
Frankfurt · Der türkische Ministerpräsident Ahmed Davutoglu hat den "Anteil", den die Europäische Union zur Lösung des weltweiten Flüchtlingsproblems beiträgt, als "lächerlich" bezeichnet.
In diesem Zusammenhang kritisierte er auch den geringen Finanzbeitrag, den die EU bisher zur Unterstützung der Türkei geleistet habe. Es gebe offenbar den "bequemen Reflex", die Probleme auf die Schultern der Türkei zu laden und eine "christliche Festung Europa" zu errichten.
Das könne zwar "jenen reizvoll erscheinen, die nichts von der europäischen Geschichte verstanden haben, aber dies wird nicht funktionieren", so Davutoglu. Ein solches Vorgehen widerspreche auch europäischen Werten.
Die Türkei als EU-Beitrittskandidat könne sich nicht vorstellen, dass dieser Weg von der Mehrheit der Europäer gutgeheißen werde. Für Europa sei es an der Zeit, beim Thema Einwanderung gemeinsam zu handeln. Die Türkei sei zu einer abgestimmten Zusammenarbeit mit "unseren europäischen Partnern" in dieser Frage bereit.