Warnung der Vereinten Nationen Bis zu 10.000 Menschen fliehen aus Kundus

Kabul · Tausende Menschen fliehen offenbar vor den schlechten humanitären Bedingungen in der umkämpften Stadt Kundus. Davor warnen die Vereinten Nationen. Kundus ist die viertgrößte Stadt von Afghanistan.

 Afghanische Sicherheitskräfte passieren ein zerstörtes Fahrzeug nahe Kundus (Archivfoto).

Afghanische Sicherheitskräfte passieren ein zerstörtes Fahrzeug nahe Kundus (Archivfoto).

Foto: dpa, ba sw

Die Vereinten Nationen in Afghanistan warnen vor großen Fluchtbewegungen aus der umkämpften Stadt Kundus. Die humanitäre Situation verschlechtere sich dort rapide, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme. Nach ersten Informationen seien in den vergangenen Tagen bis zu 10.000 Menschen aus Kundus in den Städten Kabul, Masar-i-Scharif und Talokan eingetroffen. Viele hätten nur wenige Habseligkeiten und Essen dabei, einige hätten im Freien schlafen müssen.

Hunderttausende sind bereits im eigenen Land auf der Flucht vor der ansteigenden Gewalt. Bis zum 2. Oktober waren laut UN 277.331 Menschen aus ihren Dörfern geflohen. Bis Jahresende erwarten die UN mehr als 400.000 Kriegsvertriebene. Dazu kommen mehr als 1,2 Millionen Menschen, die bereits seit Längerem heimatlos sind.

Die radikalislamischen Taliban hatten Kundus in der Nacht auf Montag angegriffen, fast genau ein Jahr, nachdem sie die viertgrößte Stadt des Landes zum ersten Mal überrannt hatten.

(hebu/dpa)
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