Anschlag in Rom geplant Vier Terror-Verdächtige in Italien festgenommen

Mailand · Weil sie einen Anschlag in Rom geplant haben sollen, sind in Italien vier mutmaßliche Sympathisanten des IS festgenommen worden. Als mögliche Ziele hätten sie wohl die israelische Botschaft in Rom und den Vatikan im Visier.

 Der Vatikan soll eines der möglichen Ziele gewesen sein

Der Vatikan soll eines der möglichen Ziele gewesen sein

Foto: Irina Mos / Shutterstock.com

Bei den Festgenommenen handele es sich um ein Paar sowie zwei Männer, teilte am Donnerstag Staatsanwalt Maurizio Romanelli in Mailand mit. Die Verdächtigen hätten Rom als "Hauptbezugspunkt aller Christen" als mögliches Ziel ausgemacht. Dies sei durch die Auswertung von Sprach- und Textnachrichten zwischen ihnen ans Licht gekommen. Das Paar habe zudem vorgehabt, mit seinen zwei und vier Jahre alten Kindern nach Syrien zu reisen, um sich dem IS anzuschließen.

Neben dem in Lecco am Comer See wohnenden Paar wurden den Angaben zufolge zwei junge Marokkaner festgenommen. Unter ihnen sei ein 23-Jähriger, dessen Bruder im Januar 2015 wegen Terrorverdachts des Landes verwiesen worden war. Den Festgenommenen werde die Bildung einer Vereinigung vorgeworfen, die "internationalen Terrorismus als Ziel" gehabt habe, sagte Romanelli.

Alle vier Verdächtigen hatten laut dem Staatsanwalt auch Kontakt zu einem Ehepaar, das ebenfalls in Lecco wohnte und im Februar 2015 gemeinsam mit seinen drei Kindern nach Syrien gereist war. Der ebenfalls aus Marokko stammende Familienvater soll von Syrien aus dazu aufgerufen haben, "den italienischen Staat zu treffen", gleichgültig, "auf welche Art und an welchem Ort". Gegen ihn und seine zum Islam konvertierte italienische Frau wurden Haftbefehle erlassen.

Die Mutter der nach Syrien gereisten Frau hatte die Polizei im vergangenen Mai alarmiert und das Verschwinden ihrer Tochter, ihres Schwiegersohns und der drei Kinder des Paares gemeldet. Die Ermittler fanden auf dem Botschaften-Dienst WhatsApp Fotos, auf denen die Kinder als IS-Kämpfer verkleidet sind und mit zum Himmel gestreckten Daumen zum "Märtyrertum" aufrufen.

(tak/ap/dpa)
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