Kälte fordert erstes Opfer Am Wochenende löst Regen den Winter ab

Offenbach/Bochum (dpa). Das märchenhafte Winterwetter im Süden ist vorerst vorbei: Von Freitag an treibt starker Nordwest-Wind dicke Regenwolken vor sich her, so dass es zum Wochenende in ganz Deutschland grau und nasskalt wird. Regen werde die weiße Winterpracht in Süddeutschland spätestens am Samstag aufweichen, teilte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag in Offenbach mit.

In Bayern müssen Autofahrer deshalb nach Auskunft des Wetterdienstes Meteomedia am Wochenende mit glatten Straßen rechnen, da der Boden dort noch gefroren ist.

Der erste Kältetote des Jahres ist am Donnerstag in einem leer stehenden Haus in Erfurt entdeckt worden. Bauarbeiter stießen am Nachmittag im Treppenhaus auf die Leiche des zunächst noch nicht identifizierten Mannes, berichtete die Polizei. Nach Aussage eines Notarztes erfror der Mann bereits vor mehreren Wochen. Er soll zwischen 50 und 60 Jahre alt gewesen sein. In diesem Winter wurden bereits zwei Kältetote aus Berlin gemeldet. Die Männer starben im November vergangenen Jahres.

Glatteis wurde am Donnerstag zwei 22 und 24 Jahre alten Autofahrern in Niedersachsen zum Verhängnis. Sie waren mit ihren Wagen ins Schleudern geraten. Der 22-Jährige prallte mit seinem Auto gegen mehrere Bäume, der 24-Jährige gegen eine Leitplanke. Beide erlagen kurz darauf ihren schweren Verletzungen.

Immer mehr Tote

Immer mehr Menschen erfrieren in Osteuropa: In Polen wurden in diesem Winter schon 131 Menschen - zumeist Männer - Opfer der klirrenden Kälte. Im vergangenen Winter starben 225 Polen, die meisten von ihnen waren betrunken.

An der Ostküste der USA normalisierte sich das Leben nach dem schweren Schneesturm zu Wochenanfang am Donnerstag wieder langsam. Zwar waren in den südlichen Bundesstaaten immer noch Zehntausende ohne Strom, zahlreiche Straßen waren aber wieder freigeräumt. In der Hauptstadt Washington nahmen die Schulen wieder den Betrieb auf, Geschäfte öffneten wieder. Meteorologen warnten allerdings bereits vor einem neuen, möglicherweise verheerenden Eissturm, der in den kommenden Tagen unter anderem die Stadt Atlanta im Bundesstaat Georgia treffen könnte.

Aus dem Libanon wurden am Donnerstag ungewöhnlich niedrige Temperaturen gemeldet. In Beirut erreichte das Quecksilber nur die Null-Grad-Marke, und die Autobahn von der Hauptstadt nach Damaskus musste nach Schneefällen geschlossen werden.

In Deutschland werden die Temperaturen allmählich wieder steigen, sagten die Wetter-Experten voraus. Von Montag an sollen die Werte in ganz Deutschland nicht unter vier Grad sinken.

(RPO Archiv)
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