Persönlich Alexander Bonde . . . stolpert über Affäre

Eigentlich sollte man ja meinen, dass die baden-württembergischen Grünen in diesen Tagen vor allem mit ihren erfolgreichen Koalitionsverhandlungen Schlagzeilen machen. Doch die Tinte unter dem Koalitionsvertrag ist noch nicht getrocknet, da nimmt schon der designierte Finanzminister seinen Hut. Der Grüne Alexander Bonde (41) - bisher Landwirtschaftsminister in Stuttgart - stolpert über ein angebliches Tête-à-Tête mit der Lokalpolitikerin Kerstin Lamparter. Die hatte in der vergangenen Woche bei Facebook von einer außerehelichen Beziehung mit dem Minister berichtet. Danach wurde der Druck auf Bonde offenbar so groß, dass er sich nun dazu genötigt sah, an gleicher Stelle seinen Amtsverzicht zu verkünden. "Die öffentlichen Spekulationen über unser Privatleben nehmen für meine Familie, meine Kinder, meine Frau und mich ein unerträgliches Maß an", schrieb er in dem sozialen Netzwerk. Er habe deshalb entschieden, dass er kein Ministeramt annehmen will.

Es ist das vorläufige Ende einer steilen Politikerkarriere. Während seiner Schulzeit konnte Bonde dank des Stipendiums des Parlamentarischen Partnerschaftsprogramms die Kahuku High School auf Hawaii besuchen. Damals kam er zum ersten Mal mit der Politik in Berührung. Seine Studienzeit verlief dann aber erfolglos: Ein Jura- und ein Verwaltungsstudium brach er ab. Danach war er als Referent die Landtagsabgeordnete Heike Dederer tätig, bis er 2002 in den Bundestag gewählt wurde. Dort blieb er bis zu seiner Ernennung zum Minister im Jahr 2011.

Bonde und seine Frau Conny haben zwei Söhne. Besonders delikat: Conny Mayer-Bonde ist CDU-Bundespolitikerin. Sollte den Gerüchten nur ein Fünkchen Wahrheit innewohnen, könnte also schon eine grün-schwarze Koalition im Ländle angeschlagen sein. Im Sinne Baden-Württembergs steht zu hoffen, dass es bei dieser einen bleibt.

(RP)
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