Tarragona Zwei Deutsche sterben bei Busunglück

Tarragona · Bei dem verheerenden Busunfall in Spanien kamen 13 Studenten ums Leben.

Beim schweren Busunglück mit 13 Toten im Nordosten Spaniens sind nach Angaben der katalanischen Regionalregierung auch zwei deutsche Studentinnen ums Leben gekommen. Wie der katalanische Innenminister Jordi Jané gestern mitteilte, waren bei dem Unfall in der Nähe von Tarragona außerdem sieben Italienerinnen sowie je eine Studentin aus Rumänien, Frankreich, Österreich und Usbekistan getötet worden. Die Opfer seien zwischen 19 und 25 Jahren alt gewesen, sagte der Minister dem Hörfunksender Catalunya Ràdio.

Von deutscher Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es jedoch: "Nach allen uns bisher vorliegenden Informationen können wir nicht ausschließen, dass unter den Todesopfern auch deutsche Staatsangehörige sind." Bei dem Unglück wurden auch zwei Deutsche verletzt. Sie befinden sich jedoch außer Lebensgefahr.

Der Bus war am frühen Sonntagmorgen auf der Autobahn auf die Gegenfahrbahn geraten, mit einem anderen Fahrzeug zusammengeprallt und umgestürzt. Dutzende Insassen wurden verletzt. An Bord hatten sich 60 Studenten aus mehreren Ländern befunden, die ein Volksfest in Valencia besucht hatten und sich auf der Rückreise nach Barcelona befanden.

Alles deute darauf hin, dass menschliches Versagen des Fahrers die Ursache des Unglücks sei, sagte Jané. Die Zeitung "El País" berichtete, vermutlich sei der Fahrer am Steuer eingenickt. Der Fahrer sollte gestern von einem Ermittlungsrichter als Beschuldigter vernommen werden. Wie die Justizbehörden mitteilten, musste das Verhör verschoben werden, weil der Fahrer wegen einer Lungenprellung weiter im Krankenhaus behandelt wurde.

Die Polizei legte ihm nach Informationen des staatlichen Rundfunks RNE fahrlässige Tötung in 13 Fällen zur Last. Bei seiner Vernehmung durch die Polizei habe er am Sonntag von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch gemacht, berichtete der Sender.

In Katalonien hatte die Regionalregierung eine Trauer von zwei Tagen angeordnet. Die Flaggen in der Region wehten auf halbmast. Spaniens König Felipe VI. legte in der Nähe von Madrid eine Schweigeminute für die Opfer ein.

(dpa)
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