Dortmund Zoo meldet erneut mysteriösen Todesfall

Dortmund · Ein Pinguin-Jungtier wurde in Dortmund tot aufgefunden, zwei weitere sind verschwunden.

Erneut ist ein Tier im Dortmunder Zoo verendet. Mitarbeiter fanden einen jungen Humboldtpinguin tot und mit Verletzungen außerhalb des Geheges mehrere Hundert Meter weit entfernt bei den Flamingos. Außerdem sind zwei weitere Pinguine verschwunden. Die Umstände beider Vorfälle sind unklar. "Das trifft uns ins Herz", sagte Zoodirektor Frank Brandstätter. Für ihn sei es sehr unwahrscheinlich, dass die Tiere - zum Beispiel wegen des starken Sturmes - nachts über das Wasser ausgebrochen und so weit gelaufen seien. Dass sich sie sich nachts im Wasser aufhielten, sei eher untypisch.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob es Einbruchsspuren gibt und ein Diebstahl der Pinguine sowie ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegen. Zeugen werden gebeten, sich zu melden.

Zuletzt war im Zoo ein Seelöwe unter mysteriösen Umständen verendet: Es wurde zunächst vermutet, "Holly" sei wohl von einem Eindringling erschlagen worden. Die Polizei konnte diesen Verdacht aber nicht erhärten und hat ihre Ermittlungen mittlerweile eingestellt. Der Zoo schließt jedoch einen Unfall weiterhin aus. Außerdem wurden im August drei Zwergseidenaffen und zwei Zwergagutis in Dortmund gestohlen. Wie gestern bekannt wurde, sind in der Nacht zu Montag acht Totenkopfäffchen im Tierpark Reichshof im Oberbergischen entwendet worden. Schon zu Jahresbeginn waren solche Tiere gestohlen worden. In Krefeld verschwanden im Juli drei Goldene Löwenaffen.

Das Pinguin-Trio galt als großer Nachzuchterfolg für den Dortmunder Zoo mit jetzt noch 13 Humboldtpinguinen. Ein Laie könne nicht erkannt haben, dass es sich um Jungtiere handelt, da nur ihre Gefiederfärbung noch nicht ganz ausgeprägt gewesen sei. "Wir können uns das Ganze nicht erklären, es ist für uns nicht nachvollziehbar", sagte Brandstätter. Er verwies auf eine geplante Untersuchung des Kadavers. Erste Ergebnisse soll es frühestens heute geben.

In Absprache mit der Polizei verstärkte der Zoo ab sofort seine Sicherheitsmaßnahmen. Ein Wachdienst soll nun seine Überwachung weiter intensivieren. Die Tiere generell nachts in ihren Ställen zu lassen, sei jedoch keine Option, wie eine Sprecherin der Stadt betonte. "Es gibt im Zoo auch nachtaktive Tiere, allein deshalb können wir sie nicht einsperren."

(mso)
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