Sternschnuppenregen Wer an den Himmel guckt, darf sich was wünschen

Düsseldorf (rpo). Eine lange Wunschliste dürfen sich Sternschnuppenfans ab der kommenden Nacht zurechtlegen. Denn wie jedes Jahr Mitte August bietet der Sternschnuppenschwarm der Perseiden mit bis zu hundert Meteoren pro Stunde ein besonderes Himmelsspektakel - falls das Wetter mitspielt und nicht Wolken den Blick aufs nächtliche Firmament versperren.

 In der Galaxie fliegen also eher Gesteinsbrocken als Schneebälle durch die Gegend.

In der Galaxie fliegen also eher Gesteinsbrocken als Schneebälle durch die Gegend.

Foto: ddp, ddp

Die meisten der flitzenden Lichtpunkte dürften in der Nacht von Freitag auf Samstag am Himmel aufleuchten. Aber auch in den Nächten vorher und nachher lohnt sich ein Blick zum Sternhimmel.

Dabei gehören Sternschnuppen zu den wenigen Himmelsschauspielen, die gänzlich ohne Hilfsmittel zu beobachten sind. Ferngläser oder Teleskope sind beim Aufspüren der in Sekundenschnelle verglühenden Meteore sogar hinderlich - das Blickfeld solcher Instrumente ist viel zu klein, um die flinken Himmelskreuzer einzufangen. Wer möglichst viele Meteore sehen will, sollte allerdings einen Ort ohne störende Lichtquellen und mit guter Rundumsicht bis zum Horizont aufsuchen, rät die Vereinigung der Sternfreunde. Am bequemsten beobachtet es sich übrigens aus einem Liegestuhl, und zwar mit Blick nach Osten.

In dieser Himmelsrichtung steht nämlich derzeit das Sternbild Perseus, das dem einducksvollsten Sternschnuppenschwarm des Jahres seinen Namen gegeben hat: Die Perseiden-Meteore kommen scheinbar alle aus dem oberen Teil des Perseus. Astronomen bezeichnen diesen scheinbaren Ausgangspunkt als Radiant. Neben den Perseiden gibt es zwar noch weitere jährlich wiederkehrende Sternschnuppenschwärme, beispielsweise die Orioniden im Oktober und die Geminiden im Dezember mit Radianten in den Sternbildern Orion und Zwillinge. Aber in der Regel weist kein anderer Schwarm so viele und helle Meteore auf wie die sommerlichen Perseiden.

In Wahrheit kommen die Metore freilich nicht aus der fernen Fixstern-Welt des Perseus, sondern aus der unmittelbaren Umgebung der Erde: Unser Planet durchläuft auf seiner Bahn um die Sonne jeweils zwischen Ende Juli und Mitte August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet "Swift-Tuttle" auf seiner elliptischen Bahn um die Sonne zurückgelassen hat. Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur des etwa alle 130 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen die manchmal nur Stecknadelkopf großen Partikel mit hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre ein und verglühen in bis zu hundert Kilometern Höhe. Dabei leuchten die größeren so stark wie helle Sterne und Planeten.

Noch heller, aber auch entsprechend seltener sind die so genannten Feuerkugeln. Bei diesen spektakulären Meteoren handelt es sich um Objekte mit immerhin einigen Zentimetern Durchmessern, die oft einen farbig nachglühenden Schweif hinter sich her ziehen. Ob man sich bei ihrem Anblick etwas ganz Besonders wünschen darf, ist zwar nicht gesichert. Dafür aber erzählt die Überlieferung noch eine andere Geschichte über die Perseiden: Im Volksmund heißen die sommerlichen Meteore auch Laurentius-Tränen. Seit der Hinrichtung des Heiligen Laurentius am 10. August 258 soll es nämlich immer an diesem Tag feurige Tränen vom Himmel geregnet haben.

(afp)
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