Stromversorgung eines Gyroskopes ausgefallen Neue ISS-Panne: Astronauten müssen aussteigen

Berlin/Washington (rpo). Erneute Panne in der Internationalen Raumstation ISS: Die Stromversorgung eines der drei noch funktionierenden Gyroskope ist ausgefallen. Die Reparatur macht einen Ausstieg der Besatzung in den freien Raum erforderlich.

"Sojus"-Raumschiff auf dem Weg zur ISS
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Foto: AP

Wie der NASA-Manager für die ISS, Mike Suffredini, am Donnerstag mitteilte, ist die Stromversorgung eines der drei noch funktionierenden Gyroskope ausgefallen, die für die Lageregelung der Station sorgen. Wann der Ausstieg für die Reparatur stattfindet, ist noch nicht klar.

Derzeit halten sich fünf Astronauten - zwei Russen, zwei Amerikaner und ein Niederländer - in der ISS auf. Der Niederländer André Kuipers, der für die Europäische Weltraumorganisation ESA im All forscht, wird am 30. April zusammen mit Alexander Kaleri (Russland) und Michael Foale (USA) wieder zur Erde zurückkehren. Der Russe Gennadi Padalka und der Amerikaner Michael Fincke bleiben als 9. Stammbesatzung rund ein halbes Jahr in der Station. Sie müssem dabei im Juli und August zwei planmäßige Ausstiege absolvieren.

Die ISS verfügt standardmäßig über vier Gyroskope. Eines davon ist aber schon 2002 ausgefallen. Ein weiteres war zwischenzeitlich defekt, funktioniert aber wieder. Zur Lagereglung der Station sind mindestens zwei Gyroskope erforderlich. Andernfall müssen Lageregelungstriebwerke eingesetzt werden, die allerdings Treibstoff erfordern, der an Bord rar ist.

Vor kurzem erst war es durch einen defekten Abflussschlauch an einem Bullauge zum Druckabfall in der ISS gekommen. Zudem traten zweimal noch nicht genau definierte Geräusche auf, die möglicherweise von Fremdkörpern stammen, die in Ventilatoren gerieten. Ferner musste ein Ausstieg der bisherigen Stammbesatzung vorfristig beendet werden, weil das Wärmeregulierungssystem am Skaphander von Kaleri ausfiel.

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