70. Geburtstag So feiert sich NRW

Am nächsten Wochenende werden in Düsseldorf 70 Jahre NRW gefeiert. Entlang des Rheins werden Konzerte, Theater und Kunst geboten.

Eigentlich hat das Land Nordrhein-Westfalen ja schon morgen, am 23. August, Geburtstag, aber wie das auch in den besten Familien vorkommt: Ganz groß gefeiert wird, wenn alle können. Darum gibt es morgen zwar einen Festakt zu Ehren des Landes, die Party zum 70. Jahrestag der NRW-Gründung steigt aber erst am Wochenende. In der Landeshauptstadt gibt es dann Kunst, Musik und Tanz. 16 Bühnen werden aufgestellt, 800 Künstler machen mit, und es kann sein, dass plötzlich beim Gang durch die Düsseldorfer Altstadt einer eine Arie schmettert. Nicht wundern: Das sind dann die Sänger der Deutschen Oper am Rhein, die singend durch die Stadt spazieren wollen.

Big Bands, Chöre und eine Zeitreise

Eröffnet werden die dreitägigen Feierlichkeiten am Freitag, 26. August, um 20 Uhr durch Hannelore Kraft und Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel auf der Hauptbühne am Burgplatz. Anschließend führt dort der Musikproduzent Dieter Falk mit mehr als 100 Sängern sowie Band und Tänzern eine musikalische Zeitreise durch 70 Jahre NRW auf. Am Samstag wird der Tag auf der Hauptbühne um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst begonnen, wenig später beginnt auch auf der Bühne am Schadowplatz das Programm. Ab 11 Uhr gehört die Bühne dort Düsseldorfer Schülerbands und Hochschul-Projekten. Ab 19 Uhr spielt etwa die Big Band der Hochschule Düsseldorf. Der Abend wiederum kann auf dem Burgplatz beschlossen werden. Dort treten ab 20.30 Uhr die Berliner Reggae-Popstars Culcha Candela auf. Am selben Ort spielen am Sonntagnachmittag unter anderem Jupiter Jones (15.45 Uhr), während das andere Ende der Düsseldorfer Altstadt an diesem Tag ganz den Chören gehört. Am Heinrich-Heine-Platz gibt es von 11 bis 18 Uhr Programm: unter anderem mit dem Männergesangsverein der Rheinbahn (11.40 Uhr) und dem Polizei-Chor Düsseldorf (16.30 Uhr). Am Abend gibt es das große Finale auf der Hauptbühne: Ab 19 Uhr treten das Ensemble der Deutschen Oper am Rhein und die Düsseldorfer Symphoniker auf.

Spontane Ständchen und Theater

Das Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses spielt seit geraumer Zeit auf Ausweichbühnen, während das Theater am Gründgens-Platz saniert wird. Nun hat sich das neue Team um Intendant Wilfried Schulz etwas einfallen lassen: Ab September wird auch in einem Zelt am Ende der Königsallee auf dem Corneliusplatz gespielt. Das Zelt steht bereits, und am Samstag wird dort erstmals öffentlich geprobt. Von 12 bis 14 Uhr bringen die Regisseure Peter Jordan und Leonhard Koppelmann ihre Inszenierung von "In 80 Tagen um die Welt" nach Jules Verne weiter in Form. Ab 19 Uhr gibt es erste Einblicke in das Epos "Gilgamesh", mit dem das Schauspielhaus die kommende Spielzeit eröffnen wird. Das Ensemble der Deutschen Oper am Rhein wird sich am Samstag indes unters Volk mischen und die Gäste mit spontanen Ständchen überraschen. Wann die Opernsänger wo auftreten, ist bislang unbekannt. Angekündigt ist bloß, dass die Künstler bei ihrer "Opern-Rallye" mitten "im Festgedränge auftauchen" werden. Also besser die Ohren offen halten. Zum Tanz fordert der mehrmalige Tanzweltmeister Michael Hull auf. Am Samstag, 18 Uhr, möchte er gemeinsam mit Hannelore Kraft und Thomas Geisel Bewegung auf die Wiesen vor der Reuterkaserne (am Rheinufer zwischen Burgplatz und Tonhalle) bringen. Gemeinsam lädt das Trio zur "Tanzwette". Mindestens 728 Menschen werden gesucht, die mitmachen. 728 Jahre - so alt ist Düsseldorf.

Eine Meile für die Kunst

Vom Kunstpalast am Ehrenhof, vorbei am NRW-Forum bis zur Kunsthalle, quer durch die Altstadt bis zum Apollo-Theater an der Rheinkniebrücke schlängelt sich eine rund zwei Kilometer lange Kunst- und Kulturmeile, auf der sich Institute, Vereine und Organisationen vorstellen. Die Meile ist am Samstag und Sonntag ab 11 Uhr geöffnet. Zur Eröffnung gibt der Künstler Rochus Aust auf dem Grabbeplatz ein Konzert des "1. Deutschen Stromorchesters". Wie seine Instrumente klingen, die Schneckenquadraphon und Detektortrompete heißen, ist bei einer Festparade zu hören, die zur Oberkasseler Brücke und zurück führt. Das Heinrich-Heine-Institut lädt zu Ausstellung, Kurzfilmvorführungen und Heine-Rezitationen ein, und am Johannes-Rau-Platz wird unter anderem ein "Dichter- und Rap-Labor" eingerichtet. Bislang sind die Wettervorhersagen gut. Sollte es dennoch umschlagen, seien die vielen Düsseldorfer Museen für einen Abstecher empfohlen. Das KiT (Kunst im Tunnel") am Mannesmannufer lädt für Samstag bei freiem Eintritt in die neue Ausstellung "Nach Glamour". Die Kunstsammlung NRW, Standort Grabbeplatz, lädt für Sonntag zum "Fest der Bilder" mit Workshops und Führungen.

(kl)
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