Auf Ein Glas Schlauch schmeckt auch

An jedem dritten Freitag im Monat geben wir hier eine WeinEmpfehlung - heute von PolitikRedakteur Frank Vollmer (39).

Ein Wein aus dem Schlauch? Hier? Als Empfehlung und nicht als Warnung? Ja, klar. Denn Schlauchweine sind längst nicht mehr notwendigerweise sprittiger Fusel mit Kopfschmerzgarantie. Der Soluna aus Apulien schon gar nicht, obwohl er tatsächlich sehr gefällig daherkommt. Aber so darf ein Wein für jeden Tag auch sein: Mittelklasse. Es muss schließlich nicht immer Barolo sein. Und zwölf Prozent Alkohol sind für einen Roten aus Italien kaum der Rede wert. Was die Traube angeht, muss sich der Soluna nicht verstecken: Aus Sangiovese entsteht der große Brunello di Montalcino, Sangiovese ist das Rückgrat von Chianti Classico und Vino Nobile di Montepulciano. Wochenlang haltbar sind Schlauchweine inzwischen dank moderner Zapfvorrichtungen auch - bei einer Darreichungsmenge von fünf Litern ganz hilfreich. Last but not least: Preislich schlagen Schläuche Glas und Korken wegen der Materialkosten deutlich. Der Soluna ist um rund die Hälfte günstiger als ein ähnlicher Flaschen-Sangiovese.

INFO Farnese Vini, Ortona, Italien, z.B. über Jacques Weindepot, 24 Euro, www.farnesevini.it

(RP)
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