Düsseldorf Kulturstiftung NRW fördert mit Gewinnspiel-Erlösen

Düsseldorf · Es ist schon eine Weile her, dass die Kunststiftung NRW dem damals noch unbekannten David Garrett ein zinsloses Darlehen zum Ankauf einer Bratsche gewährt hat. Heute ist der Geiger aus Aachen, der Bratsche womöglich als Nebenfach studierte, weltberühmt. Und doch war die Förderung des Sohnes eines renommierten Geigenauktionators sicher nicht ausschlaggebend für die Karriere.

Die Kunststiftung NRW schmückt sich gerne mit Perönlichkeiten, mit ihrer Kompetenz, das künstlerische Potenzial – auch spartenübergreifend – zu wittern, Schätze frühzeitig zu heben. In den 22 Jahren ihres Bestehens waren das heute so klangvolle Namen wie von der jungen Pina Bausch, von Karlheinz Stockhausen oder Katharina Sieverding. Zur Zeit der Förderung kannte sie kaum einer. Und es waren in 22 Jahren 6000 Projekte mit einer Fördersumme von 160 Millionen Euro.

Auch in diesem Jahr leistet die aus Gewinnspielerlösen gespeiste Stiftung, die über ein Kapital von elf Millionen Euro verfügt, breite Kulturarbeit. Unter ihrem neuen Präsidenten Fritz Behrens will sie ihre Arbeit transparenter machen und neben ansehnlichen Förderprojekten eine Diskussionsplattform anbieten in Kooperation mit Politikern, Intendanten und Kunstschaffenden. "Wir wollen gemeinsam nachdenken", so Behrens, "und Konzepte schmieden, die in zunehmend von Spardiskussionen geprägten Zeiten unsere reiche Kulturlandschaft erhalten."

Generalsekretärin Ursula Sinnreich nannte bei der Auswahl der Förderprojekte als alleiniges Auswahlkriterium die künstlerische Qualität. 2013 sollen 7,9 Millionen zwischen Münster und Aachen vergeben werden. Der Horizont wird geweitet durch die Vernetzung von NRW mit Tel Aviv, Istanbul und Mumbai. "Internationaler Austausch tut dem Land gut und funktioniert auch am Niederrhein", sagt Sinnreich. "Jedes Projekt, das wir fördern, ist für sich genommen ein Highlight".

(RP)
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