UN-Klimagipfel Röttgen: Dramatik des Klimawandels ist vielen nicht bewusst

Berlin · Die Dramatik der Folgen des Klimawandels ist nach Einschätzung des früheren Bundesumweltministers Norbert Röttgen (CDU) immer noch vielen Menschen nicht hinreichend bewusst. Eine Folge seien auch künftig weitere Fluchtbewegungen, sagte er.

 Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen.

Foto: dpa, obe tba lof

Noch bestehe die Möglichkeit, Schäden abzuwenden, doch "je länger die Reaktionen auf sich warten lassen, desto schwieriger wird es", mahnte der jetzige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages in der "Passauer Neuen Presse".

Mit Blick auf die UN-Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris, die am Montag begonnen hatte, sagte Röttgen, er rechne dort mit "substanziellen Selbstverpflichtungen für eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes". Allerdings werde es wohl nicht gelingen, diese für rechtlich verbindlich zu erklären. Auf der Konferenz soll bis zum 11. Dezember ein neues, weltweites Klimaschutzabkommen geschlossen werden.

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch drängte mit Blick auf Paris auf "ein klares Signal für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und den Umstieg auf erneuerbare Energien bis Mitte des Jahrhunderts". Der Politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, verwies in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zugleich auf deutliche Anzeichen für eine weltweite Abkehr von der Kohle.

"Dieses Jahr sinkt nach neuesten Zahlen die Kohlenutzung in China um fast sechs Prozent, in den USA um elf Prozent, in der Türkei um 13 Prozent, in Großbritannien um 16 Prozent", sagte Bals. Immer mehr Investoren bekämen "kalte Füße und steigen aus der Kohle aus". In Paris gehe es nun darum, daraus einen soliden Trend zu machen".

(lsa/AFP)
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