Portoroz Inuit in Grönland dürfen Wale töten

Portoroz · Vor allem der angeblich wissenschaftliche Fang durch Japan steht in der Kritik.

Die Inuit auf Grönland haben erstmalig die offizielle Erlaubnis erhalten, eine bestimmte Anzahl von Walen im Jahr zu erlegen. Eine klare Mehrheit der Delegierten der Vollversammlung der Internationalen Walkommission (IWC) räumte ihnen das Recht ein, 178 Zwergwale, 19 Finnwale, zehn Buckelwale und zwei Grönlandwale im Jahr zu töten. Die neue Fangquote soll den Traditionen der Inuit gerecht werden. Kritiker bezeichneten die Entscheidung, die zu Beginn des viertägigen Treffens von fast 90 Staaten im slowenischen Badeort Portoroz gefallen war, als Skandal. Auch um den Walfang von Island und Japan gibt es Streit.

Tier- und Umweltschützer fänden es zwar "prinzipiell richtig, dass Grönlands Ureinwohner eine Quote bekommen", sagte Sandra Altherr von Pro Wildlife. Allerdings sei die Zahl der freigegebenen Tiere zu hoch. Der tatsächliche Bedarf an Walfleisch sei in Grönland laut einer Studie um ein Drittel niedriger. Walfleisch werde aber in Supermärkten angeboten sowie auf Kreuzfahrtschiffen und in Touristenrestaurants verkauft.

Zweites großes Thema der IWC-Tagung war eine neuseeländische Resolution gegen die von Japan angekündigte Wiederaufnahme des Walfangs zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken. Darin wird verlangt, dass das neue Fangprogramm Tokios zunächst von den IWC-Wissenschaftlern auf seine Stichhaltigkeit geprüft werden soll.

(dpa)
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