Tüftelei wird auf der Drupa vorgestellt Forscher erfinden Lautsprecher aus Papier

Chemnitz/Düsseldorf · Der High-End-Liebhaber könnte die Nase rümpfen, aber der Küchenradio-Hörer dürfte kaum einen Unterschied merken: Findige Forscher aus Chemnitz haben einen Lautsprecher aus Papier entwickelt.

 Mitarbeiter des Instituts für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz messen die Lautstärke eines Papierlautsprechers.

Mitarbeiter des Instituts für Print- und Medientechnik der Technischen Universität Chemnitz messen die Lautstärke eines Papierlautsprechers.

Foto: dpa, Hendrik Schmidt

Forscher der TU Chemnitz haben auf Papier gedruckte Lautsprecher entwickelt. Diese könnten wie jede herkömmliche Box an einen Audioverstärker angeschlossen werden und auch "überraschend laut" werden, teilte das Forscherteam vom Institut für Print- und Medientechnik mit.

"Das Frequenzverhalten und damit die Klangqualität sind gut", hieß es weiter. "Lediglich die Bässe des Papierlautsprechers sind etwas schwach", räumten die Tüftler um TU-Professor Arved Hübler ein.

Die dünnen Lautsprecher werden den Angaben zufolge in einem speziellen Druckverfahren auf normales Papier gebracht. Hergestellt sind sie aus mehreren Schichten eines leitfähigen organischen Polymers und einer sogenannten piezoaktiven Schicht. Weil die Lautsprecher mit farbigen Botschaften bedruckbar seien, könnten die Boxen zum Beispiel für die Werbeindustrie interessant werden, erklärte Hübler.

Vorstellbar seien "Soundtapeten". Er gehe davon aus, dass sich für die Druckbranche künftig neue Perspektiven entwickeln. "Elektronik wird zunehmend gedruckt werden, und Printmedien werden elektronisch sein."

Die Erfindung soll vom Donnerstag an auf der drupa, der Düsseldorfer Weltleitmesse für die Druckindustrie, vorgestellt werden. Zur Weltleitmesse für die Druckindustrie werden bis zum 16. Mai mehr als 350.000 Besucher erwartet. 1850 Aussteller aus mehr als 50 Ländern präsentieren sich.

(dpa)
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