"Bologna"-Gipfel in Berlin Bis 2020 zusätzlich zwei Milliarden für die Lehre

Berlin (RPO). Mehr Geld für die Unis: Für die Lehre an deutschen Hochschulen sollen bis 2020 zusätzlich zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden. Das kündigte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) am Montag beim "Bologna"-Gipfel in Berlin an. "Wir brauchen einen Schub für die Lehre", begründete sie die geplante Maßnahme.

Bildungsstreik: Die Demo in Düsseldorf im Mai 2010
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Mit dem Geld solle eine Stiftung gegründet werden, bei der Professoren Fördergelder für besondere Lehrkonzepte beantragen können. Die Finanzierung soll zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von den Hochschulen getragen werden, erklärte Schavan.

Dem Vorstoß von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), nach Kürzungen im Bildungssektor erteilte die Ministerin eine Absage. "Ministerpräsidenten stellen bekanntlich nicht den Bundeshaushalt auf", sagte Schavan im Anschluss an den Gipfel.

Protest von Studentenvertretern

Mehrere Studentenvertreter hatten das Treffen zuvor aus Protest verlassen. Der Gipfel sei keine Konferenz zur Lösung dringender Probleme, sondern "eine inszenierte Komödie", begründeten Hannah Eberle und Jakob Lohmann von der Bildungsstreik-Initiative ihre Entscheidung.

Die Ministerin sowie Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) und Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), drückten sowohl Bedauern als auch Unverständnis für die Reaktion der Studentenvertreter aus. Schavan kündigte an, kein weiteres Dialogangebot an die entsprechenden Vertreter mehr auszusprechen.

Der nächste "Bologna"-Gipfel ist für Mai 2011 geplant. Der sogenannte Bologna-Prozess geht auf eine Einigung der europäischen Bildungsminister am 19. Juni 1999 im norditalienischen Bologna zurück. Ziel der Hochschulreform ist die Schaffung eines zweistufigen Systems von Bachelor- und Masterabschlüssen nach angloamerikanischem Vorbild.

(DDP/felt)
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