Studentenleben Sag, wo lernt's sich am besten?

Wenn das Gespräch mit fremden Studierenden stockt, ist nicht immer Hochprozentiges notwendig, um die Runde aufzulockern. Oft reicht schon die simple Frage "Wo lernt ihr eigentlich so?", um die Gruppe in zwei Parteien aufzuteilen und damit die Diskussion für die nächste Stunde zu sichern. Ob die Bibliothek oder doch die eigenen vier Wände der ultimative Lernort sind, darüber gehen die Meinungen immer wieder auseinander.

Für die Bibliothek sprechen Fachbücher vor Ort und eine geräuscharme Umgebung. Aber entscheidend ist oft ein anderer Punkt: die Spinde im Vorraum, wo das Handy hinter Schloss und Riegel ein einsames Dasein fristen muss - um sich nicht zu erdreisten, den Eigentümer vom Lernen abzulenken. Die Bibliothek hat außerdem den Vorteil, dass man tatsächlich beweisen kann, dass man etwas getan hat. "Ich war heute den ganzen Tag in der Bib", klingt einfach viel produktiver als "Ich war heute den ganzen Tag zu Hause". Möchte man sich auch als Heimlerner mitleidige und respektvolle Blicke der Mitlernenden verschaffen, kann man aber auf die Behauptung zurückgreifen, noch bis tief in die Nacht gelernt zu haben. Das eigene Zuhause hat jedoch noch viel mehr zu bieten: Man kann jedes Getränk seiner Wahl überallhin mitnehmen, kann keine Unterlagen zu Hause vergessen, ein erholsames Mittagsschläfchen machen, wenn das Gehirn eine Pause braucht. Und egal wie lange man schläft - man wird immer noch einen freien Platz finden.

Diese Punkte sorgen dafür, dass ich meistens zu Hause lerne. Mein Rezept für Lernphasen ist jedoch nicht nur eine entspannte Atmosphäre, in der ich mich ohne schlechtes Gewissen auch mal räuspern darf, sondern vor allem braucht es auch gutes Essen. Und so war bei meiner Entscheidung gegen die Bibliothek vor allem eines ausschlaggebend: die unmittelbare Nähe zum Kühlschrank.

(RP)
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