Studentenleben Das alljährliche Beschnüffeln

Ein neuer Begriff prägt unser Leben in und vor allem außerhalb der Uni: "Socializen" ist das Wort der Stunde. Es bedeutet, Zeit mit Menschen zu verbringen, damit diese zu Freunden werden. Nicht, dass wir alle keine Freunde mehr hätten.

Aber die meisten Cliquen aus den ersten Semestern haben sich mittlerweile aufgelöst und vermischt. Das liegt vor allem an den Auslandssemestern. Erst seit zwei Wochen bin ich wieder an einer deutschen Uni. Viele sind mit mir aus dem Ausland zurückgekehrt, noch mehr sind gerade jetzt gegangen, und eine traurige Minderheit hat es zu keinem Zeitpunkt weggeschafft. Somit sind die, die eigentlich gleichzeitig angefangen haben, mittlerweile in ganz unterschiedlichen Semestern. Das kann eine Chance sein. Und spannend. Aber vor allem ist es anstrengend. So wie in der fünften Klasse, als man irgendwie immer zu den Coolsten auf dem Pausenhof gehören wollte. Nur, dass man nach dem Abi dachte, die Grüppchenbildung habe ein für allemal ein Ende. Doch jetzt begutachten sich wieder alle gegenseitig und überlegen, mit wem sie wohl am besten zusammenpassen. Und ja, es ist oberflächlich, aber sie überlegen sich auch, wer ihnen am meisten bringt. Ein Mensagang mit dem süßen Typen aus dem neunten Semester könnte einem beispielsweise Aufmerksamkeit und somit neue Kontaktmöglichkeiten verschaffen. Ehrlich: Hunde, die sich gegenseitig beschnüffeln, gehen subtiler vor.

(RP)
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