30 Milliarden Euro für den Artenschutz

Neu Delhi (art) Im indischen Hyderabad hat gestern die elfte Artenschutzkonferenz begonnen. Vertreter aus 170 Ländern beraten dort über die Rettung der vom Aussterben bedrohten Arten. Unter Führung der Vereinten Nationen wollen die Vertragsstaaten bei der zwölftägigen Konferenz die hochgesteckten Ziele angehen, die sie sich vor zwei Jahren im japanischen Nagoya gesetzt hatten. Damals waren sie übereingekommen, bis zum Jahr 2020 den fortschreitenden Verlust der Tier- und Pflanzenarten zu stoppen. Doch bislang ist die Finanzierung nicht geklärt.

Jährlich geben die Staaten weltweit bereits 30 Milliarden Euro für den Artenschutz aus. Doch Umweltverbände schätzen, dass mindestens 50 Milliarden Euro nötig sind, um die Ziele von Nagoya zu erreichen. Grundlage der Vereinbarung sind ein gleichberechtigter Zugang zu Ressourcen sowie ein gerechter Ausgleich der Vorteile, die sich aus der Nutzung dieser Ressourcen ergeben. So soll die Biopiraterie in Entwicklungsländern eingedämmt und die Artenvielfalt geschützt werden.

Derzeit werde mehr Geld für die Zerstörung der Natur ausgegeben als für ihre Rettung, kritisierte Peter Pueschel vom Internationalen Tierschutz-Fonds. So erhielten Fischereiflotten etwa Subventionen bei der Beschaffung von Fischereirechten und Hilfe beim Handel. Ökologisch könnten solche Riesenbetriebe nicht arbeiten. Wie dies geändert werden kann, diskutieren 2000 Unterhändler nun zwölf Tage lang.

(RP)
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