Versteigerung Knapp 300.000 Euro für Hitlers Jacke

München · Eine alte Uniformjacke aus dem persönlichen Besitz von Adolf Hitler wurde am Wochenende versteigert. Die Auktion hatte bereits im Vorfeld für Empörung gesorgt. Angeblich geht die Jacke an einen Bieter nach Argentinien.

 Adolf Hitler und Hermann Göring

Adolf Hitler und Hermann Göring

Foto: dpa

Das Münchner Auktionshaus Herrmann Historica hatte eine historische Sammlung von Nazi-Devotionalien zur Versteigerung freigegeben. Die Stücke sollen aus dem Nachlass des amerikanischen Arztes und Sammlers John K. Lattimer stammen, der während der Nürnberger Prozesse für die Versorgung der Angeklagten verantwortlich war.

Unter den "Nazi-Relikten" fanden sich etliche skurrile Stücke, etwa die Unterhose von Hermann Göring, ein Kleid von Eva Braun oder eine Röntgenaufnahme von Adolf Hitler. Auch ein Messingbehälter für die Blausäure, mit der sich Göring kurz vor seiner geplanten Hinrichtung in Nürnberg umgebracht hatte, wurde versteigert.

Trotz Protests des Zentralrates der Juden, der die Versteigerung als "skandalös und widerlich" bezeichnet hatte, sowie dem Appell von Münchens Oberbürgermeister, die Veranstaltung abzusagen, fand die Auktion planmäßig statt.

Nach Informationen der "Bild" habe ein Bieter rund 600.000 Euro für insgesamt 56 Stücke aus der Nazi-Sammlung gezahlt, davon 275.000 Euro allein für die Jacke des Diktators - angeblich, um sie in einem Museum in Argentinien auszustellen.

(mro)
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