Essen Städte wollen Badestellen an der Ruhr

Essen · Nach Essen wollen nun auch Bochum und Mülheim den Fluss wieder nutzen.

Mehr als vierzig Jahre lang war das Baden in der Ruhr verboten. Seit diesem Frühjahr sind nasse Abkühlungen in Essen am "Seaside Beach Baldeney" wieder erlaubt. Bisher ist die Stelle am Baldeneysee aber die einzige. Das soll sich bald ändern.

Der Linden-Dahlhauser Schwimmverein aus Bochum hat sich dafür eingesetzt, dass die Alte Flussbadeanstalt wieder eröffnet wird. Die Stadt unterstützt die Idee und ist grundsätzlich für eine Badeerlaubnis, wie Katrin Müller aus der Pressestelle mitteilte. Vorher muss jedoch geklärt werden, ob Boote und Schwimmer sich nicht in die Quere kommen würden und ob die Wasserqualität ausreichend ist. 1966 wurde an dieser Stelle der Badebetrieb beendet. Die Wasserqualität war so schlecht, dass die Badeanstalt in den Jahren darauf geschlossen blieb.

Das hat sich geändert. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts "Sichere Ruhr"" zeigen, dass der Fluss die Anforderungen der Europäischen Union an Badegewässer erfüllt. Drei Jahre lang war die Wasserqualität getestet worden. Sollte es doch bei starkem Regen zu kurzzeitigen Verschmutzungen kommen, warnt am Baldeneysee ein Frühwarnsystem. Dann gilt Badeverbot. Die Technik wurde neu entwickelt und wird noch getestet. In Bochum hofft man auf die Ergebnisse zurückgreifen zu können.

Die baldige Eröffnung einer zweiten offiziellen Badestelle an der Ruhr ist aber unwahrscheinlich. "Realistisch ist eine Freigabe für Sommer 2019", sagt Müller. Außerdem fehlt es an Umkleidemöglichkeiten und Sanitäranlagen. Für den Schwimmverein wären Container eine Möglichkeit, die im Herbst wieder weggeräumt werden könnten. "Die Natur soll nicht unnötig in Mitleidenschaft gezogen werden“, sagte Uwe Labudda, sportlicher Leiter des Vereins.

(dpa)
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