Bozen Sechs Tote bei Lawinenunglück in Südtirol

Bozen · Bei einem schweren Lawinenunglück im Südtiroler Ahrntal sind sechs Skibergsteiger gestorben. Bei den Opfern handele es sich um fünf Italiener aus der Region und einen Österreicher, zitierte die Nachrichtenagentur Ansa die Rettungskräfte. Fieberhaft hatten sie seit dem Vormittag auf mehr als 3000 Metern Höhe nach möglichen weiteren Vermissten gesucht.

Acht unter den Schneemassen begrabene Wintersportler hätten sich entweder selbst befreien können oder seien unverletzt geborgen worden, hieß es. Am späten Nachmittag sei der Einsatz beendet worden, da niemand mehr vermisst wurde.

Die Suchtrupps waren mit 100 Helfern sowie mit Helikoptern und Spürhunden im Einsatz. "Nur selten gibt es Einsätze von einem solchen Ausmaß", sagte Rafael Kostner vom Bergrettungsdienst Aiut Alpin, der die Flüge der Rettungshubschrauber koordinierte. Die Suchaktion sei wegen der Höhe des Unglücksortes sehr schwierig gewesen: Die Helikopter seien mit einem Minimum an Treibstoff gestartet, um auf mehr als 3000 Meter fliegen zu können. Die Leichen seien ins Tal gebracht worden. Die Lawine hatte sich am Samstagvormittag kurz unter dem Gipfel des Schneebigen Nock (Italienisch: Monte Nevoso) gelöst, dem mit 3358 Meter zweithöchsten Berg der Rieserfernergruppe. Zum Unglückszeitpunkt gab es keine erhöhte Lawinenwarnung.

Immer wieder verunglücken in letzter Zeit Wintersportler und Wanderer in den Alpen - meistens durch Lawinen. Erst vor einer Woche waren zwei Alpinisten bei solchen Lawinenabgängen in Österreich ums Leben gekommen. Sowohl ein Berg- als auch ein Skiführer wurden in Vorarlberg bei separaten Touren zweier Gruppen von je einer Lawine verschüttet. Für die beiden Österreicher kam trotz schneller Reanimationsmaßnahmen jede Hilfe zu spät.

(dpa)
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