Köln/Düsseldorf Polizei patrouilliert verstärkt auf Weihnachtsmärkten

Köln/Düsseldorf · Nach den Anschlägen von Paris sind auf den Weihnachtsmärkten in der Region deutlich mehr Beamte unterwegs als sonst. Eine Videoüberwachung soll es allerdings nicht geben.

Die Besucher der Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen werden in diesem Jahr zwischen den Buden und Ständen deutlich mehr Polizisten entdecken als in den vergangenen Jahren. Wie von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) angekündigt, wird die Polizeipräsenz auf den Märkten nach den Anschlägen von Paris und dem abgesagten Fußballspiel in Hannover verstärkt. Das sehe man bereits deutlich, sagt Verena Winkelhaus vom Markthandel- und Schaustellerverband Westfalen, der den Weihnachtsmarkt in Dortmund organisiert: "Es sind sichtlich mehr Polizisten unterwegs." Die Beamten patrouillieren aber ohne Maschinenpistolen.

Anders als befürchtet soll es aber keine Videoüberwachung auf den Märkten geben. Eine Sprecherin von Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH, Veranstalter der Düsseldorfer Weihnachtsmärkte, erklärte: "Wir haben keine Kameras aufgestellt und das auch nicht geplant." Es sei nicht bekannt, ob Hüttenbetreiber eigene Kameras verwenden. Sollten sie das tun, dürfen sie nicht den öffentlichen Raum oder vorbeigehende Passanten filmen. Ähnlich ist die Lage in Köln. "Von Kameras ist mir nichts bekannt", sagte eine Sprecherin der Kölner Weihnachtsmarktgesellschaft, die den Markt am Kölner Dom veranstaltet. "Wir haben unsere Mitarbeiter, das Security-Team sowie unsere Aussteller sensibilisiert, aufmerksam zu sein und auf Ungewöhnliches zu achten", sagt sie. Außerdem sei das Sicherheitspersonal erhöht worden. Den Veranstaltern scheinen diese Vorkehrungen auszureichen. "Man sollte sich nicht verrückt machen lassen", sagt Winkelhaus.

Die Polizei Düsseldorf machte keine Angaben, ob sie auf den Weihnachtsmärkten Videokameras einsetzt. Für die Videoüberwachung öffentlicher Plätze müssten verschiedene Kriterien erfüllt sein, erklärte ein Sprecher. So müsste es sich um einen Kriminalitätsschwerpunkt handeln. Diesen sieht die Kölner Polizei nicht als gegeben. Sie werde keine Kameras an den Märkten anbringen, sagte ein Sprecher. Es sei aber bekannt, dass einige Händler ihre Buden mit Kameras ausgestattet haben.

Die Polizei NRW warnt zudem vor Taschendieben auf Weihnachtsmärkten. Diese gingen meist in Teams vor. Oft würden sie die Opfer ablenken, indem ein Täter im Gedränge einen "Stau" provoziert, die Opfer scheinbar unabsichtlich anrempelt oder etwa nach dem Weg fragt. Ein Mittäter nehme währenddessen die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen und verschwinde unauffällig. Auch Kunden in Geschäften seien beliebte Opfer, so die Polizei. Offen getragene Wertgegenstände und Taschen würden den Dieben die Tat erleichtern.

(RP)
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