Feasterville Polizei findet zwölf Mädchen im Haus eines Mannes

Feasterville · Die Polizei im US-Staat Pennsylvania ermittelt gegen einen 51-jährigen Mann, der mit zwölf Mädchen zusammengelebt und eines von ihnen sexuell missbraucht haben soll. Die Eltern der Ältesten hätten dem Mann vor drei Jahren ihre Tochter überlassen, weil er der Familie aus einer finanziellen Notlage geholfen habe, teilten die Behörden mit. Die heute 18-Jährige sagte der Polizei, sie und der Verdächtige hätten zwei gemeinsame Töchter im Alter von drei Jahren und sechs Monaten. Wer die Eltern der anderen neun Mädchen seien, werde noch ermittelt, sagte Polizeisprecher Ted Krimmel. Zwar hätten auch die Eltern der Ältesten sich als Vater und Mutter der Kinder ausgegeben, doch seien keine Geburtsurkunden oder Sozialversicherungsdokumente gefunden worden, die dies hätten belegen können.

Polizisten waren im Haus des Mannes im Ort Feasterville auf die zwölf Mädchen gestoßen, nachdem die Nachbarin Alarm geschlagen hatte. Ihren Angaben zufolge waren die Fenster des verdächtigen Anwesens mit Brettern vernagelt. Polizeisprecher Krimmel sagte, als die Beamten ins Haus eingedrungen seien, hätten sich einige der Kinder versteckt. "Sie waren brav, aber verängstigt." Laut Bezirksstaatsanwalt David Heckler seien die Kinder nicht zur Schule gegangen. Es sei zudem unklar, ob sie jemals beim Arzt gewesen seien. Gleichwohl schienen sie nicht bei schlechter Gesundheit zu sein und keine sichtbaren Anzeichen von Traumata aufzuweisen, sagte Heckler.

Dem verdächtigen Mann wird unter anderem sexueller Missbrauch und gesetzeswidriger Kontakt mit einer Minderjährigen zur Last gelegt. In einer eidesstattlichen Erklärung sagte der Vater der Ältesten aus, seiner Familie hätte damals der Verlust der Farm gedroht, wie Heckler mitteilte. Doch sei "aus heiterem Himmel" ein Mann aufgetaucht, der sie vor dem "finanziellen Ruin bewahrt" habe. Daraufhin habe er ihm seine damals 14-jährige Tochter übergeben, jedoch zuvor noch im Internet nachgeforscht, ob dies legal sei. Laut Medienberichten gehörte seine Familie der streng christlichen Religionsgruppe der Amish an. Die Eltern und der Verdächtige sitzen in Haft, die Kinder befinden sich in staatlicher Obhut.

(ap)
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