Köln Staatsanwaltschaft ermittelt gegen NSU-Nebenkläger

München · In der Affäre um eine nicht existierende Nebenklägerin im Münchner NSU-Prozess hat die Kölner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es geht um die offenbar erfundene Figur Meral Keskin.

Das Neonazi-Trio und seine Helfer
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Foto: dapd, BKA/Ostthueringer Zeitung

Ein Sprecher gab am Dienstag die Pläne bekannt. Es richte sich gegen einen Mann, der ein Nebenklage-Mandat an einen Rechtsanwalt aus Eschweiler (Nordrhein-Westfalen) vermittelt haben soll. Die vermittelte Mandantin existiere aber nicht, wie der Beschuldigte in einer Vernehmung von Kriminalbeamten eingeräumt haben soll.

Der Beschuldigte gehört selbst zu den Opfern des rassistisch motivierten Bombenanschlags an der Kölner Keupstraße im Juni 2004.Für diese Tat und eine Serie von zehn Morden muss sich die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe im NSU-Prozess verantworten. Der Rechtsanwalt aus Eschweiler hatte dem Beschuldigten vergangene Woche vorgeworfen, die nicht existente Mandantin gegen "Provision" an ihn vermittelt zu haben. Dafür muss der Anwalt nach Einschätzung von Juristen zumindest mit einem standesrechtlichen Verfahren rechnen.

(lnw)
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