Anzeige in Duisburg Baby-Angebot bei Ebay wäre kein Einzelfall

Düsseldorf · Ernst gemeint oder ein sehr böser Scherz? In Duisburg wurde offenbar ein Baby bei Ebay Kleinanzeigen eingestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Schließlich werden immer mal wieder Babys im Netz feilgeboten. Ein Überblick.

Die Ebay-Anzeige für den Verkauf eines Babys aus Duisburg beschäftigt derzeit die Staatsanwaltschaft. Noch ist unklar, ob es sich um eine ernstgemeinte Anzeige handelte. Ein Einzelfall wäre das nicht. In der Vergangenheit wurden bereits mehrere Babys im Internet angeboten - in einem Fall nur, um sich ein iPhone leisten zu können.

Nicht immer wird dabei klar, ob es sich um einen schlechten Scherz oder um eine ernstgemeinte Anzeige handelt. Hier einige Beispiele:

  • Erst Anfang des Jahres sorgte ein Fall für Aufsehen, indem ein chinesisches Paar sein Kind zum Kauf anbot. Beide Eltern waren 19 Jahre alt und die Schwangerschaft ungewollt. Das berichtete die britische Zeitung "Telegraph". Demnach sah sich das Paar unter anderem wegen finanzieller Probleme nicht in der Lage, das Kind großzuziehen - und entschied sich deshalb, es für umgerechnet 3200 Euro (23.000 Yuan) auf einer chinesischen Social-Media-Plattform zu verkaufen.
  • Wie sich bei der Vernehmung durch die Polizei herausstellte, wollte das Paar mit dem Geld ein iPhone und ein Motorrad kaufen. Das gerade 18 Tage alte Baby wurde von einem chinesischen Mann gekauft, der sich bereits nach wenigen Tagen selbst der Polizei stellte. Sowohl die Eltern, als auch der Käufer des Babys wurden zu einer Haftstrafe verurteilt. Das Baby kam in die Obhut der Schwester des Käufers.
  • Im Juni 2015 tauchte auf der amerikanischen Anzeigenplattform "Craigslist" eine schockierende Anzeige auf. Laut amerikanischen Medienberichten, soll die Mutter der Urheber gewesen sein. Der Text lautete: "Bin im sechsten Monat schwanger, will das Kind aber nicht. Bereit, es gegen Geld oder Drogen zu tauschen. Es ist definitiv weiß. Also keine Versuche, es mir unter Wert abzukaufen". Noch immer untersucht die Polizei, ob es sich um einen schlechten Scherz handelt oder nicht.
  • Schon 2013 wurde ein Fall auf "Craigslist" bekannt. Damals bot ein 23-jähriger Amerikaner sein zwei Monate altes Baby für 100 US-Dollar (ca. 90 Euro) auf der Webseite an. "Ich habe ein zwei Monate altes Baby, sie mag es zu spielen und Spaß zu haben. Aber es gibt ein Problem, die Ärzte sagen, sie hat Asthma, und wenn sie sich auf eine bestimmte Art hinlegt, könnte es sein, dass sie aufhört zu atmen. Sie nervt mich wirklich sehr, und ich will sie nicht", soll laut der "Times" in der Anzeige gestanden haben.
  • Die Anzeige wurde zwar gelöscht, doch der Urheber postete sie daraufhin wieder. Als sich die Polizei der Sache annahm, behauptete der Täter, er habe die Anzeige nur gepostet, um die Aufmerksamkeit der Mutter zu provozieren, die sich sonst nicht groß um ihn scheren würde. Der Mann wurde zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.
  • Im Jahr 2013 sorgte ein Fall in England für Aufsehen. Damals tauchte auf der britischen Kleinanzeigenseite "Gumtree" eine Anzeige für ein Baby gegen 150.000 Pfund (166.685 Euro) auf. Der Fall wurde innerhalb weniger Stunden an die Polizei gegeben und die Mutter verhört. Laut der britischen "Daily Mail", soll die 20-Jährige gesagt haben, dass es sich um einen Scherz handelte, und sie den Jungen nicht wirklich verkaufen wollte.
  • Trotzdem wurden ihre beiden Kinder in die Obhut des Jugendamtes gegeben. In der Anzeige soll folgender Text gestanden haben: "Baby zum Verkauf. Kommt mit allem was nötig ist. Abgabemöglichkeit gesucht, weil genervt von Zeitverschwendern." Die Mutter soll unter Wochenbettdepressionen gelitten haben. Der Fall wurde dem Jugendamt übergeben, verhaftet wurde sie nicht.
  • Im Jahr 2010 versuchte ein Paar aus Bayern sein Kind zu verkaufen, weil es sich von dem Jungen genervt fühlte. "Biete hier mein noch fast neues Baby zum Verkauf an, da es mir mittlerweile zu laut geworden ist", soll unter einem Foto des acht Monate alten Kindes im Kinderwagen gestanden haben.
  • Das Angebot ("Baby - Nur an Selbstabholer") mit dem Startpreis von einem Euro wurde unter "Babys - Sonstiges" rubriziert und folgendermaßen betextet: "Es ist ein männliches Baby, gute 70 cm groß. Man kann es im Tragetuch oder im Kinderwagen benutzen!" Angefügt war der Hinweis: "Bitte nur ernstzunehmende Angebote." Ähnlich wie bei dem Duisburger Fall empörten sich so viele Ebay-Nutzer über die Anzeige, dass das Unternehmen die Anzeige schnell sperrte und den Fall der Polizei meldete. Der sagte die Mutter bei der Vernehmung, es sei alles nur ein Spaß gewesen. Das Kind wurde in einer Kinderklinik untergebracht.
(ham)
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