Hamburg Mutter und Kleinkind in Hamburg erstochen

Hamburg · Ein 33-Jähriger wurde festgenommen. Die Opfer sind seine Ex-Frau und seine Tochter.

Grausames Verbrechen in Hamburg: Ein einjähriges Mädchen und seine Mutter sind gestern bei einem Messerangriff an einem Bahnsteig am Jungfernstieg getötet worden. Der Ex-Mann der Frau wurde als Verdächtiger festgenommen - er ist der Vater des Kindes. Die Hintergründe waren noch unklar. Der 33-Jährige aus dem Niger habe "sehr gezielt und sehr massiv" auf seine Opfer eingestochen, sagte Polizeisprecher Timo Zill. Die Tatwaffe sei noch nicht gefunden.

Der Verdächtige hatte laut Polizei selbst den Notruf gewählt, dieser erreichte die Polizei gegen 10.50 Uhr. Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen. Das Mädchen starb noch am Tatort. Die Mutter erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus. Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus. Aber: "Viele Details sind momentan noch für uns völlig unklar", sagte Zill.

Seinen Angaben zufolge waren zum Zeitpunkt der Tat zahlreiche Menschen am Bahnhof. Es gebe deshalb viele Zeugen, die befragt würden. Ein Kriseninterventionsteam sei vor Ort. Die Auswertung von Videos dauere an.

Der Bereich am Jungfernstieg wurde weiträumig abgesperrt, zeitweise kam es deshalb zu Behinderungen im Straßenverkehr. Die Hamburger S-Bahn meldete, dass der Verkehr zwischen Hauptbahnhof und Altona wegen des Polizeieinsatzes gesperrt sei. Der Zugang zur S-Bahn war nach der Tat erst einmal nicht möglich.

In jüngster Zeit hatten mehrere mit Messern verübte Taten - unter anderem in Berlin, Kandel, Lünen und Dortmund - Bestürzung in Deutschland ausgelöst. In Hamburg hatte im vergangenen Oktober ein Pakistaner seine zweijährige Tochter mit einem Messer getötet: Der Mann gestand die Tat vor Gericht, der Prozess läuft noch. In Kiel läuft zurzeit ein Prozess gegen einen 40-jährigen Türken, der seine 34 Jahre alte Frau mit 23 Messerstichen auf offener Straße getötet haben soll.

(dpa)
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