Düsseldorf/Berlin Ministerin Steffens fordert Shisha-Verbot für Jugendliche

Düsseldorf/Berlin · Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) unterstützt ein mögliches Verkaufsverbot von E-Shishas und E-Zigaretten an Jugendliche. "Sie gehören nicht in Kinderhände. Denn hierbei handelt es sich um Produkte mit gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen", sagte Steffens unserer Redaktion.

Heute entscheidet der Bundesrat über eine entsprechende Gesetzesverschärfung - danach der Bundestag. "Es ist gut, wenn der Bund jetzt durch ein Abgabeverbot an Kinder und Jugendliche junge Menschen besser vor den Gesundheitsgefahren durch E-Zigaretten und E-Shishas schützt", betonte Steffens.

Besonders Shishas sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Anders als bei normalen Glimmstängeln sind sie nikotinfrei. Stattdessen enthalten sie in der Regel aromatisierte Fluids (Flüssigkeiten). Deshalb werden sie bislang nicht als Tabakwaren eingestuft und noch frei verkauft. Shishas sind in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Schokolade oder Erdbeere erhältlich, was sie besonders bei Mädchen sehr beliebt macht.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg warnt, dass mit jedem Zug ein Chemikaliengemisch inhaliert werde. "Insbesondere bei hohem Dauerkonsum kann eine Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden", erklärte ein Sprecher des Instituts. Das NRW-Gesundheitsministerium verweist zudem auf eine Studie aus den USA, wonach viele Fluids Aromastoffe enthielten, die die Atemwege reizten. Schon bei normalem Gebrauch könnten durch den Dampf solche Stoffe in Mengen aufgenommen werden, die die empfohlenen Höchstwerte um das Doppelte überschreiten würden.

Auch die NRW-CDU würde ein Verbot für Minderjährige begrüßen. "Kinder müssen konsequent vor den Gesundheitsgefahren des Rauchens geschützt werden", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Peter Preuß. "Denn Shishas schaffen neue Anreize, nikotinhaltige Produkte auszuprobieren und darauf umzusteigen", so Preuß.

(csh)
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