Schwalbach Mann soll fünf Frauen getötet haben

Schwalbach · Ein Toter aus dem Taunus steht im Verdacht, ein Serienmörder gewesen zu sein.

Durch Ermittlungen in einem mindestens zwei Jahre zurückliegenden Mordfall ist das hessische Landeskriminalamt (LKA) möglicherweise einem Serienmörder auf die Spur gekommen. Es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dem brutalen Mord an einer Frau aus Frankfurt am Main weitere Taten vorausgegangen seien, teilte das LKA gestern mit. Ihre sterblichen Überreste waren am 9. September 2014 in einer Garage in Schwalbach am Taunus gefunden worden. Hauptverdächtiger in dem Fall ist der Anmieter der Garage, der damals 67-jährige Manfred S. - er starb jedoch bereits im August 2014.

Zur Vermutung, dass S. weitere Morde begangen haben könnte, führte die Ermittler die besonders grausame Vorgehensweise im Fall der 2014 entdeckten, ermordeten Frau. Damals waren in einer Plastiktonne Leichenteile der laut LKA drogenabhängigen Prostituierten gefunden worden. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wurden in der Garage, in der die grausame Entdeckung gemacht wurde, auch Äxte und Sägen gefunden.

Auf den Mordfall gestoßen sei die Tochter von Manfred S., als sie nach dessen Tod seine Garage hatte aufräumen wollen. Nun steht S. im Verdacht, für ähnlich gelagerte Morde an mindestens vier weiteren Prostituierten aus Frankfurt am Main verantwortlich zu sein. Die Arbeitsgruppe "Alaska", die unter Leitung des hessischen Landeskriminalamts im Polizeipräsidium Frankfurt am Main gegründet wurde, untersucht deshalb erneut die Tode zweier Frauen im Jahr 1971 und jeweils eines Opfers in den Jahren 1991 und 1993 auf einen Zusammenhang mit der 2014 in Schwalbach aufgedeckten Tat.

Neben diesen Mordfällen rückt nun auch der Tod des damals 13-jährigen Tristan Brübach wieder in den Fokus der Ermittler. Der Teenager war 1998 im Frankfurter Stadtteil Höchst brutal ermordet worden. Trotz der Unterschiede in Alter und Geschlecht der Opfer scheinen die hessischen Ermittler nun Hinweise darauf zu haben, dass es sich sowohl beim Mörder Tristans als auch der fünf Prostituierten um Manfred S. handeln könnte. Das LKA spricht von mehreren, teilweise sehr speziellen Tathandlungen des Täters, die sich in gleicher oder ähnlicher Weise in allen Fällen gezeigt haben.

Der bis heute unbekannte Täter hatte Tristans Leichnam an einer Unterführung nahe einem Bach abgelegt. Zahlreiche Blutergüsse sollen darauf hinweisen, dass der Jugendliche vor seinem Tod gewürgt und geschlagen wurde. Zudem wies die Leiche zahlreiche Tritt- und Schnittverletzungen auf, Tristans Kehle war durchschnitten. Nach dem Mord zerstückelte der Täter den leblosen Körper. Einige Leichenteile soll er mit sich genommen haben.

Das Landeskriminalamt schließt nicht aus, dass noch weitere ungelöste Morde von Manfred S. begangen wurden. Weitere Erkenntnisse wollen die Ermittler der Öffentlichkeit heute mitteilen.

(tsp)
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