Paris Mager-Model-Verbot ist Signal für weltweite Mode-Szene

Paris · Das Verbot an Model-Agenturen, Frauen und Männer mit einem BMI unter 19 oder 20 auf den Laufsteg zu schicken, soll ein Zeichen gegen den Schlankheitswahn in der Branche und der Gesellschaft allgemein setzen. Das Parlament in Paris beschloss gestern endgültig ein Gesetz, das gefährliches Untergewicht bei Mannequins verhindern soll. Um auf französischen Modeschauen oder bei Foto-Shootings arbeiten zu können, brauchen Models künftig eine medizinische Bescheinigung, dass ihr Gesundheitszustand mit dem Beruf vereinbar ist.

Zentraler Faktor ist dabei der (nicht unumstrittene) Body-Mass-Index (BMI), der sich errechnet, indem man die Körpergröße in Metern durch das Quadrat des Gewichtes in Kilogramm teilt. Wer Models in Frankreich künftig ohne diese Bescheinigung beschäftigt, dem drohen sechs Monate Gefängnis und 75.000 Euro Strafe.

Sehr ähnliche Gesetze gibt es in Spanien bereits seit 2006, in Israel seit 2012. Die Signalwirkung, die von der französischen Gesetzesfassung ausgeht, dürfte jedoch viel bedeutender sein: Frankreich fällt als Herkunfts- und Heimatland der "Haute Couture" und einem der Gastgeber der wichtigsten Mode-Events ("Fashion Week") eine wichtige Vorbildfunktion zu.

(dpa/bur)
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