Präsidentenwahl in Haiti Wyclef Jean darf nicht zur Wahl antreten

Port-au-Prince (RPO). Der Hip-Hop-Star Wyclef Jean darf nicht als Präsident in seinem Heimatland Haiti kandidieren. Der Name des 40-Jährigen fehlte auf der Liste der zur Wahl im November zugelassenen Bewerber, die in der Nacht zum Samstag von der Wahlkommission veröffentlicht wurde.

Wyclef Jean wollte Präsident Haitis werden
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Die Begründung: Der Musiker lebe im Ausland und habe deshalb nicht die gesetzlichen Vorgaben für eine Kandidatur erfüllt, erklärte die Kommission, deren Sitz aus Sorge vor massiven Protesten gegen eine Entscheidung zuungunsten Jeans von einem großen Polizeiaufgebot geschützt wurde. Der in den USA berühmt gewordene Musiker ist sehr beliebt in Haiti, das zu den ärmsten Staaten Amerikas zählt und noch immer schwer von dem heftigen Erdbeben im Januar gezeichnet ist.

Jean erklärte, er akzeptiere die Entscheidung, sei aber nicht mit ihr einverstanden. Er forderte seine Anhänger auf, friedlich und verantwortungsbewusst auf die Enttäuschung zu reagieren. "Ich möchte meinen Landsleuten versichern, dass ich meinen Einsatz für eine Erneuerung Haitis fortsetzen werde", erklärte er. Seinen Angaben zufolge stellte die Kommission fest, dass er vor seiner Bewerbung nicht wie vom Gesetz gefordert fünf Jahre in Folge in Haiti gelebt hat.

Wyclef Jean verbrachte seine Kindheit in Haiti, bevor er als Neunjähriger mit seiner Familie in die USA zog. Der bisherige Präsident Rene Preval hat den Star zuletzt zum Sonderbotschafter des Landes ernannt. Preval darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren.

Insgesamt wies die Kommission 15 Bewerber zurück, 19 dürfen am 28. November antreten. Darunter ist der zweimalige Ministerpräsident Jacques Edouard Alexis und die Oppositionsführerin Mirlande Manigat.

Haiti, der ärmste Staat Amerikas, leidet noch immer unter den Folgen des verheerenden Erdbebens am 12. Januar. Dabei starben 300.000 Menschen, in der Hauptstadt Port-au-Prince sind noch immer über 1,5 Millionen Menschen obdachlos.

(reuters)
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