ZDF-Talkshow "Donnerstalk" Til Schweiger: "Ich brauche keine PR "

Berlin · Schauspieler Til Schweiger (51) hat Vorwürfe zurückgewiesen, er mache sich aus PR-Gründen für Flüchtlinge stark. "Ich bin der erfolgreichste Filmemacher im Land. Was brauche ich denn für eine PR?", sagte Schweiger am Donnerstag in der ZDF-Talkshow "Donnerstalk". "Das ist so dumpf und stumpfsinnig, das zu sagen. Das ist das Einfachste." Er sei auch mal froh, wenn er nicht in der Zeitung stehe.

Til Schweiger – ein Portrait in Bildern
18 Bilder

Das ist Til Schweiger

18 Bilder
Foto: dpa, pse vge sab

Schweiger hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach zum Thema Flüchtlinge zu Wort gemeldet und angekündigt, ein "Vorzeige-Flüchtlingsheim" in Osterode am Harz errichten zu wollen. Deshalb hatte er sich auch mit SPD-Chef Sigmar Gabriel in einem Berliner Club getroffen. "Wir haben Planungen für Flüchtlinge und gegen rechtsradikale Hetze besprochen. Es war ein sehr intensives und gutes Gespräch", hatte Gabriel bei Facebook notiert.

Einige kritische Kommentare zu der zunehmenden Zahl an Flüchtlingen in Deutschland könne er zwar nachvollziehen, stellte Til Schweiger im Gespräch mit Dunja Hayali im "Donnerstalk" fest. "Ich verstehe die Leute, die sagen: ,Mir geht es auch nicht gut. Warum kommen jetzt alle her?'" Da habe er ein Stück weit Verständnis für - "aber nicht in dem Ton und nicht so menschenverachtend". Schließlich hatte er immer betont, wie frustrierend es sei, "dass es in diesem Land, das noch vor nicht allzu langer Zeit selbst auf der Flucht war, so viel Fremdenfeindlichkeit und blanken Hass gibt".

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
Infos

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten

Infos
Foto: dpa, rwe lof

In der Sendung bekam der Schauspieler Unterstützung durch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Schweiger könne ein Vorbild für andere sein, die eine Stimme haben, sie aber noch nicht einsetzten - wie Schriftsteller, Musiker, Künstler. "Ich finde, wir brauchen jeden, der die Stimme erhebt gegen diejenigen, die in diesem Land Rassismus predigen und auf Flüchtlinge einprügeln - verbal oder tatsächlich", sagte Pistorius.

Außerdem kündigte Schweiger an, nächste Woche in Hamburg zusätzlich eine Stiftung für traumatisierte Kinder gründen zu wollen. "Nicht nur für Flüchtlingskinder, auch für deutsche traumatisierte Kinder", betonte er. "Da gibt es ja auch genug."

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort