Anklage wegen Körperverletzung, sexuellen Missbrauchs und Freiheitsberaubung Rabiater Lehrer muss vor Gericht

Augsburg (rpo). Es ist eine lange Liste von Vorwürfen, die die Staatsanwaltschaft in Augsburg zusammengestellt hat. Ein 55-jähriger Lehrer steht dort vor Gericht, weil er zahlreiche Neuntklässler verletzt, sexuell missbraucht und eingesperrt haben soll.

Insgesamt wirft die Staatsanwaltschaft dem Lehrer aus dem schwäbischen Landkreis Donau-Ries Körperverletzung in 28 Fällen, sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen in 22 sowie Freiheitsberaubung in 23 Fällen vor.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft unterrichtete der Lehrer im Schuljahr 2002/2003 eine 9. Abschlussklasse einer Hauptschule. In diesem und den beiden vorangegangenen Jahren soll er dabei seine Schüler mit einem Bambusstock gezüchtigt und ihnen immer wieder auf den Kopf, den Rücken oder die Beine geschlagen oder ihnen den Stab in die Seite gestoßen haben. Außerdem habe er mit Kreidestücken und seinem Schlüsselbund nach Schülern geworfen.

Bei einer Abschlussfahrt im Juli 2003 soll der Pädagoge in einer Jugendherberge eine Schülerin an der Hüfte gepackt, gegen einen Heizkörper gedrängt und ihr dann an die nackte Brust gefasst haben. Als der Vorfall bei den Schülern die Runde machte, sperrte der 55-Jährige sie in ihrem Zimmer ein, was zur Folge hatte, dass ein Schüler vor Aufregung ins Bett urinierte und andere ins Waschbecken.

Dem Mann wird außerdem vorgeworfen, sich von hinten über sitzende Schülerinnen gebeugt und sie mit den Fingern an den Brüsten berührt zu haben. Der Lehrer bestreitet die Vorwürfe. Bei sexueller Nötigung sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von einem bis 15 Jahren vor, bei sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen und Körperverletzung Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

(afp)
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