Kritik an Flüchtlingsheim-Plänen Lasst Til Schweiger doch erst mal machen

Meinung | Düsseldorf · Til Schweiger will sich für Flüchtlinge engagieren und gemeinsam mit Bekannten ein Asylbewerberheim im Harz auf die Beine stellen. Und sofort jaulen die Bedenkenträger auf, der Schauspieler und Filmproduzent tue das nur fürs eigene Marketing, weil er sich in einem guten Licht präsentieren wolle.

Til Schweiger – ein Portrait in Bildern
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Das ist Til Schweiger

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Foto: dpa, pse vge sab

Abgesehen davon, dass ausgerechnet Til Schweiger wohl einer der wenigen deutschen Stars ist, dem dank seiner vielen Erfolge das gute Licht ganz egal sein könnte, stellt sich die Frage, wie sich eigentlich ein Prominenter gesellschaftlich engagieren soll, ohne dass ihm ständig PR in eigener Sache vorgeworfen wird. Viele seiner Kollegen geben ihr bekanntes Gesicht für Imagekampagnen, werben für Tierschutz, Impfkampagnen und Krebsvorsorge, und niemand regt sich auf. Auch für Schweiger gilt: Vorbilder können Nachahmer animieren. Was ist an seinem Ansinnen dann also so falsch und kritikwürdig?

So lange Til Schweiger sich nicht mit öffentlichen Ankündigungen aufhält, sondern mit seinen Mitstreitern schnell die Verwirklichung des Projekts auch praktisch angeht, sollten die Kritiker abwarten. Erst wenn etwas Vorzeigbares im Harz entstanden ist, sollte sich jeder ein Urteil bilden — unabhängig davon, ob er Schweiger persönlich mag oder nicht. Den Flüchtlingen, die vielleicht eines Tages in Schweigers Heim gute Lebensbedingungen vorfinden, wird es gleich sein, ob seine Filme seicht sind oder er den Text seiner Rollen runternuschelt.

(mso)
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