Spartanburg Leichenfund führt US-Polizei wohl zu Serientäter

Spartanburg · Auf seiner Webseite gab sich der Mann als seriöser und erfolgreicher Immobilienmakler aus - breit lächelnd und im Nadelstreifenanzug. Wer Häuser in und um Spartanburg oder Greenville am Fuß der Appalachen im US-Bundesstaat South Carolina verkaufen wolle, der sei bei ihm an der richtigen Adresse.

Inzwischen ist die Webseite nicht mehr erreichbar und der breit gebaute 45 Jahre alte Mann mit den kurzen braunen Haaren sitzt in Untersuchungshaft. Der angeblich so seriöse Immobilienmakler sei mit höchster Wahrscheinlichkeit ein für mindestens sieben Tote verantwortlicher Serienmörder, sagt die Polizei in Spartanburg.

Sein waldreiches Grundstück in der Nähe der kleinen Stadt Woodruff ist wohl Tatort und Grab zugleich. Zuerst hatten die Ermittler in der vergangenen Woche dort eine 30 Jahre alte Frau entdeckt - in einem Metallcontainer und angekettet wie ein Hund, mit einer Kette um den Hals. Wie Spartanburgs Sheriff Chuck Wright sagte, sie sei zwei Monate in dem neun Meter langen und vier Meter breiten Container eingesperrt gewesen. Seit August waren sie und ihr Freund vermisst worden. Hinweise in sozialen Netzwerken und Handydaten hatten die Ermittler auf das Grundstück des Immobilienmaklers geleitet. Als sie an den Container klopften, schrie die Frau um Hilfe. Sie erzählte der Polizei, dass der Immobilienmakler ihren Freund vor ihren Augen erschossen habe. Die Ermittler nahmen den Mann sofort fest.

Kurz darauf fanden sie auf dem Grundstück die verscharrte Leiche des Freundes der 30-Jährigen, erschossen. "Schauerlich" sei die Entdeckung gewesen, sagt der Gerichtsmediziner von Spartanburg, Rusty Clevenger. Der Immobilienmakler zeigte den Ermittlern zwei zusätzliche Orte, an denen er Leichen vergraben hat - und weitere Opfer werden vermutet.

Mit mindestens sieben Morden bringt die Polizei den 45-Jährigen nun in Verbindung - darunter eine dramatische Tat, bei der 2003 vier Menschen in einem Motorradladen rund 65 Kilometer nördlich von Woodruff getötet wurden. "Ich bin 100 Prozent sicher, dass das, was uns dieser Mann erzählt hat, stimmt", sagt Sheriff Wright.

(dpa)
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