ESC Wer kommt statt Xavier Naidoo?

Hamburg · Der NDR braucht einen neuen Kandidaten für den ESC. Wie der gefunden werden soll, ist unklar. Aber die Zeit drängt.

Xavier Naidoo: Zitate und Sprüche
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Xavier Naidoos umstrittene Äußerungen

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Foto: dpa, fis htf vfd

Wie es mit dem deutschen Beitrag für Eurovision Song Contest (ESC) weitergehen soll, weiß derzeit so recht keiner, nur: dass es weitergehen muss. "An der Frage, wie der deutsche Beitrag für den ESC in Stockholm gefunden wird, wird jetzt gearbeitet", sagte NDR-Sprecher Martin Gartzke gestern in Hamburg. Der ursprünglich vom Sender für den Wettbewerb nominierte Sänger Xavier Naidoo war nach massiven Protesten wieder ausgeladen worden. Die Kritik hatte sich daran entzündet, dass Liedtexte von Naidoo als homophob oder antisemitisch gesehen werden können, aber auch am Prozedere des NDR, der ohne Abstimmung innerhalb der ARD den Interpreten bestimmt hatte. Dies wird wohl im Kreise der Intendanten der Landesrundfunkanstalten thematisiert, die noch bis heute in Hamburg tagen.

Allzu viel Zeit für eine Neuorientierung dürfen sich die Verantwortlichen nicht lassen. Sollte als weitere Rolle rückwärts wie in den vergangenen Jahren der Weg über ein Casting beschritten werden, gilt es zunächst, eine Auswahl an geeigneten Künstlern plus die entsprechenden Songs zu finden. Bis spätestens Februar müsste eine solche Vorauswahl stattfinden, der Vorlauf ist also denkbar knapp. Das ESC-Finale ist am 14. Mai. Alternativ könnte sich die ARD auf einen neuen Künstler einigen, was aber, siehe Naidoo, erhebliche Risiken birgt. Ob sich für den NDR Konsequenzen aus der Absage ergeben, ließ Gartzke offen. Das müsse mit dem Management des Künstlers geklärt werden, allerdings sei das Projekt nicht zustande gekommen. Klar ist: Eine weitere Blamage kann sich der Sender nicht leisten; wer immer auf Naidoo folgt, ist jetzt schon beschädigt.

(RP)
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