Paris Hunderttausende trauern in Paris um Johnny Hallyday

Paris · Es war der letzte große Auftritt des Johnny Hallyday. Ein Auftritt, wie ihn der Sänger nicht besser in Szene hätte setzen können. Der weiße Sarg, der von Polizisten eskortiert im Trauerzug die Champs-Elysées hinunter fuhr, gefolgt von 800 Motorradfahrern. Hunderttausende Fans, die am Straßenrand standen. Seine Lieder, die Weggefährten auf der Bühne vor der Madeleine-Kirche spielten. Dazu in der Mitte der leere Platz mit seiner Gitarre. "Er war ein Teil Frankreichs", sagte Präsident Emmanuel Macron in seiner Trauerrede. Deshalb war es auch ein ganzes Land, das am Samstag in Paris Abschied nahm wie von einem Nationalheiligen. Ein Ereignis, wie es Frankreich seit der Beerdigung von Edith Piaf 1963 nicht mehr erlebt hatte.

Vor allem in der Provinz hatte der 74-Jährige in seiner fast 60-jährigen Karriere Erfolg gehabt. Deshalb kamen die Fans von teilweise weit her, um ihr Idol ein letztes Mal zu sehen. Vom Arc de Triomphe über die Place de la Concorde bis zur Madeleine-Kirche standen viele Biker und Doppelgänger mit Spitzbart und zurückgekämmten Haaren, um immer wieder "Johnny" zu rufen und seine Lieder anzustimmen.

In der Kirche nahm seine Familie die erste Reihe ein. Rechts vom Sarg saßen seine Ex-Frauen Nathalie Baye und Sylvie Vartan mit den Kindern David und Laura und den drei Enkeln. Links die beiden Adoptivtöchter Joy und Jade und die Frau, der alle Aufmerksamkeit galt: Laetitia Hallyday, die die letzten 20 Jahre mit dem Sänger verheiratet war. Das blonde Ex-Model trug über dem schlichten schwarzen Rollkragenpullover das silberne Kreuz, das ihr Mann bei seinen Konzerten um den Hals hatte. Hallyday wird heute auf der französischen Karibikinsel Saint Barthélemy bestattet. Gestern übertrug das Fernsehen live den Abflug der Boeing 757, mit der der Sarg überführt wurde.

(lon)
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