Düsseldorf Hochzeit von oben

Düsseldorf · Die Wünsche der Brautpaare werden immer extravaganter, und die Branche reagiert darauf. Auf der Hochzeitsmesse "Trau dich" kann man sich über die Trends des Jahres informieren.

Von Prinzessinnenkleid bis Vintage: Das sind die Brautmodentrends 2016
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Bilder: Das sind die Brautmodentrends 2016

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Foto: dpa, lea

Das Rad kann man nicht neu erfinden, gleiches gilt für Hochzeiten. Zwei sich Liebende geben sich das Ja-Wort, es gibt Essen, Fotos, eine Feier. Und dennoch - jedes Jahr kristallisieren sich neue Trends heraus, die einen kurios, die anderen interessant, manche überflüssig.

1. Drohnenfoto Ein guter Hochzeitsfotograf arbeitet im Hintergrund. 2016 aber lässt er eine summende Drohne über dem Brautpaar schweben. Luftbildaufnahmen sollen einen neuen Blickwinkel ermöglichen. Einige Fotografen haben sich darauf bereits spezialisiert. Das kann bei Gruppenfotos toll aussehen, das laute Surren der Drohne, das die Frage nach dem "Willst du?" übertönt, ist allerdings wenig romantisch.

2. Hashtag Die Hochzeit 2016 ist multimedial. Dazu legt das Brautpaar einen Hashtag - also ein Twitter-Stichwort - fest, etwa #JudithSebastianHochzeit. Über diesen können die Gäste über Twitter oder Instagram Selfies ins Internet stellen, die sich das Brautpaar später ansehen kann. Doch Vorsicht: Je später der Abend, desto eher sollte man darüber nachdenken, welche Bilder im Netz landen sollen.

3. Selfie-Stick Früher lagen auf den Tischen Einwegkameras. Damit konnten sich die Gäste ablichten und einige Wochen später, nachdem der Film vom Entwickeln zurückgekommen, hatte man die Ergebnisse. Doch das ist Schnee von gestern. 2016 liegen Selfie-Sticks auf den Tischen, in die die Gäste ihre Smartphones klemmen können. Die Wartezeit verkürzt sich damit, denn die Fotos können umgehend gepostet werden. Leider geht damit auch die Vorfreude verloren.

4. Fleischfrei Auf fast jeder Hochzeit gibt es den einen Vegetarier, für den ein Extra-Menü geordert werden muss. Wer seine Gäste mit einem Buffet satt bekommen möchte, hat damit kein Problem. Trotzdem geht der Trend hin zur laktose- und glutenfreien, ja sogar zur veganen Hochzeit. Das muss sich nicht auf das komplette Menüangebot auswirken. Doch damit bei der Feier niemand auf Leckerbissen verzichten muss, bieten viele Caterer inzwischen vielfältige Alternativen.

5. Kreative Getränke Im einen Jahr ist es der Hugo, im anderen der Aperol Spritz, im nächsten der Gin-Tonic - bei den Getränken lässt sich das Brautpaar meist nicht lumpen und bietet neben Wein und Bier auch ein Trendgetränk an. Kreative Kaltgetränke sind im Kommen, etwa Bio-Limonaden oder selbst gemachte Limos: dazu etwa frische Limettenscheiben mit Minzblättern und braunem Rohrzucker im Sprudelwasser ziehen lassen. Auch Gurkenscheiben mit einem Schuss Zitrone peppen das Wasser auf. Weitere Zutaten zum Verfeinern sind Ingwer, Himbeeren und Agavensirup.

6. Naked Cake Viele Trends schaffen es von Übersee nach Deutschland. In diesem Jahr macht das Rennen der "naked cake" (nackter Kuchen) aus den USA. Die Torten kommen dabei ohne Marzipan- oder Zuckerüberzug aus, so dass man die einzelnen Schichten aus Boden, Buttercreme und Früchten sehen kann. Die Kuchen sehen nicht nur toll aus und bieten freien Blick auf den Inhalt - sie sind auch leichter. 7. Nachhaltigkeit Der Öko-Trend macht auch vor der Hochzeitsbranche keinen Halt. So greifen Braut und Bräutigam 2016 zu selbst gemachter Deko aus nachhaltigen Produkten, zum Second-Hand-Hochzeitskleid, Einladungskarten aus Recyclingpapier, speziell angefertigten Ringen aus Altgold und Lebensmitteln aus regionalem Anbau. Auch Caterer, Hochzeitsausstatter und Locations haben sich bereits auf "Green Weddings", also grüne Hochzeiten, spezialisiert. 8. Individualität Hochzeiten werden immer individueller. Sei es der besondere Veranstaltungsort in der Mühle, im Zoo, im Fußballstadion oder im Schloss, die selbst gemachte Deko oder das Einflechten von Bräuchen aus fremden Ländern. Kreativität ist gefragt, etwa bei der Gestaltung der Einladungskarten oder der Gastgeschenke. Auch Candybars, also Tische voller Süßigkeiten, und Motto-Hochzeiten gehören dazu. Zahlreiche Hochzeitsblogs beschäftigen sich damit und liefern Ideen für jeden Geldbeutel. 9. Freie Trauung Sie sind auf das Brautpaar zugeschnitten, können lustig sein, romantisch oder traditionell - 2016 entscheiden sich viele Brautpaare für eine freie Trauung statt für eine kirchliche. Diese kann an jedem Ort stattfinden, etwa im eigenen Garten oder am See. Sie folgt keinen strickten Regeln, sondern kann in Absprache mit dem Trau-Redner individuell abgestimmt werden. Diese sind in vielen Fällen auch Theologen, die dementsprechend auch kirchliche Elemente mit einfließen lassen können.

10. Ehe-Erneuerung In den USA und bei einigen Prominenten gehört diese Art der Liebeserklärung schon fast zu einer Ehe dazu, in Deutschland hingegen ist der Trend recht neu. Statt Silber- oder Goldhochzeit zu feiern, wird das Ehegelübde wie bei der ersten Hochzeit (teils jedes Jahr) erneuert. Wer möchte, darf sich in sein altes Hochzeitskleid werfen - vorausgesetzt, es passt noch. Das Schöne daran: Kinder und Enkel können teilhaben, neue Freunde und alte Bekannte sind ebenfalls mit dabei.

(RP)
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