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Düsseldorf Fünf Jahre Haft für Nils D. gefordert

Düsseldorf · Der IS-Terrorist aus Dinslaken steht wegen seiner Taten in Syrien vor Gericht.

Die Bundesanwaltschaft hat für den geständigen IS-Terroristen Nils D. aus Dinslaken vier Jahre und neun Monate Haft beantragt. Der 25-Jährige habe dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen und in Syrien im sogenannten Sturmtrupp der Terrormiliz "bis an die Zähne bewaffnet" gedient, sagten die Vertreter der Bundesanwaltschaft gestern vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf.

"Er konnte die Schreie der Gefolterten Tag und Nacht hören und konnte die Folter auch sehen." Doch dies habe D. kalt gelassen. Nach öffentlichen Enthauptungen und Erschießungen sei er ungerührt an abgeschlagenen Köpfen vorbei zum Essen gegangen. Die Leiche eines Folteropfers habe er auf einer Müllkippe vergraben, anstatt sie gemäß den Regeln des Islam der Familie zu übergeben.

D. wurde 2012 Mitglied der "Lohberger Brigade", einer Salafistengruppe, die sich aus Dinslaken-Lohberg nach Syrien absetzte. Noch nach seiner Rückkehr nach Deutschland habe der 25-Jährige "beunruhigende Lobpreisungen" des IS kundgetan, gab die Bundesanwaltschaft an. Die Gefahr einer erneuten Hinwendung sei keinesfalls gebannt: Gestanden habe er schließlich erst, als die Ermittler eine erdrückende Beweislast gegen ihn zusammengetragen hätten. Andererseits sei sein umfassendes Geständnis eine "Goldgrube" für die Ermittler: D. hat der Bundesanwaltschaft zufolge Straftaten und Strukturen aufgedeckt sowie mindestens zwölf Personen belastet. Gegen fünf von ihnen seien dadurch Haftbefehle beantragt oder in Planung. Zudem sei er in der IS-Hierarchie eher am unteren Ende einzuordnen.

Der 25-Jährige war vor einem Jahr in seiner Heimatstadt festgenommen worden.

(RP)
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