"Wer wird Millionär?" Wie Leon Windscheid die Millionen-Frage knackte

Köln · Die Spannung im Studio von "Wer wird Millionär?" ist greifbar, als Günther Jauch auf seinem Stuhl Platz nimmt. Drei lange Wochen hatten Kandidat Leon Windscheid (27), gebürtiger Solinger aus Münster, und die Zuschauer gewartet. Doch bevor Jauch endlich die Millionenfrage stellt, behilft sich Windscheid noch eines psychologischen Tricks.

Wer wird Millionär: Leon Windscheid holt bei Günther Jauch die Million
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Leon Windscheid aus Münster holt die Million

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Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Während das Publikum gebannt wartet, wirkt der Kandidat, ein gebürtiger Solinger, erstaunlich gelassen. Zwar ist der Promotionsstudent der Psychologie und Eventveranstalter zum dritten Mal zu Gast, doch immerhin geht es um die alles entscheidende Millionenfrage. Jauch begrüßt standesgemäß zu einer "denkwürdigen Sendung, die möglicherweise in die Geschichte der Show eingeht". In einem Rückblick zeigt RTL Windscheids Weg — mit Charme, Lockerheit und Zockerherz hatte er sich nach ganz oben gequizzt. "Wie ist es Ihnen ergangen?", fragt Jauch. "Meine Bekannten haben mir geraten, auf keinen Fall zu zocken", meint Windscheid. Er sei aber eigentlich ein Zocker. "Ich weiß, ganz RTL hat Angst vor Ihnen", sagt der Moderator.

Doch bevor es zur Frage kommt, hat Leon Windscheid noch eine Bitte: Nach dem Vorlesen der Frage soll Jauch die Antwortmöglichkeiten zunächst zurückhalten. Er wolle frei an die Lösung herangehen. Diesen Wunsch erfüllt ihm der Moderator und liest vor: "Aus insgesamt wie vielen Steinchen besteht der klassische von Ernö Rubik erfundene Zauberwürfel?" Sofort philosophiert der Münsteraner. Er erinnert sich, als Kind einen Zauberwürfel zerbrochen zu haben, um seinen Bruder zu ärgern. Windscheid legt sich auf 148 Steinchen fest. "Reden wir vom selben Spielzeug?", fragt Jauch scherzhaft. Den zehnminütigen Holzweg verlässt Windscheid dann dank der Antwortmöglichkeiten: A) 22 B) 24 C) 26) oder D) 28.

Plötzlich stehen die beiden Männer im Studio und verknoten die Hände, um einen Zauberwürfel nachzustellen. An den vier Fäusten zählt Windscheid imaginäre Steinchen ab und scheitert erneut mit einem Psycho-Trick. "Wenn Sigmund Freud versucht hätte, an Ihnen die Psychoanalyse zu erfinden, hätten wir heute noch Traumata", scherzt Windscheid, der aus Jauchs Mimik nichts lesen konnte. Dann trifft er eine Entscheidung: Antwort C, 26 Steine. Fix und fertig erwartet er das Urteil und schlägt die Hände vor das glühende Gesicht. Fünf Werbeminuten der Folter folgen.

Leon Windscheidt: WWM-Millionär guckt Gewinn in der Kneipe
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Leon Windscheid schaut sich Gewinn in der Kneipe an

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Foto: dpa, cas soe

Der Rest ist Glitzerregen, Standing Ovations und ein Kampf gegen die Tränen. "26" ist richtig. Selbst der coole Zocker scheint erstmals überwältigt. Der 27-Jährige wird zum 14. Millionär der Sendung und nimmt am Ende sogar den Anzug von Jauch mit, während der Moderator in den Schuhen und der Jacke von Windscheid weitermoderiert. Mit dem Gewinn wolle der Münsteraner einen alten Kahn kaufen. Die "MS Günther" könnte bald über die Gewässer im Münsterland schippern.

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