Ende nach 58 Jahren WDR stellt "Hier und Heute" ein

Köln · Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) plant nach Informationen unserer Redaktion, sein Magazin "Hier und Heute" zum Ende des Jahres einzustellen. Die Autoren und Mitarbeiter der "Hier-und-Heute-Reportage" hat eine entsprechende Mail erreicht.

 "Hier und Heute" wurde 1957 zum ersten Mal ausgestrahlt und ist somit eines der ältesten Formate im deutschen Fernsehen.

"Hier und Heute" wurde 1957 zum ersten Mal ausgestrahlt und ist somit eines der ältesten Formate im deutschen Fernsehen.

Foto: WDR

Demnach soll die 15-Minuten-Reportage zum Jahresende gestrichen werden. Ersatzweise soll es, so heißt es in einem geschlossenen Mitarbeiterforum des WDR auf Facebook, montags um 22.10 Uhr einen halbstündigen Sendeplatz geben.

Frust und Sorge bei den Mitarbeitern

In dem Facebook-Eintrag wird auch auf die Mail eines Redaktionsleiters verwiesen. Dieser soll den Mitarbeitern geschrieben haben: "Damit verbunden ist die Aufgabe, einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung von netzbasierten Doku-Projekten zu legen. Das Format der viertelstündigen Reportage soll es mit diesem neuen Sendeschema nicht mehr geben."

Bei vielen Mitarbeitern herrschen Frust und Sorge — es wird befürchtet, dass weniger Kameraleute und Personal für den Schnitt benötigt wird. Für zusätzlichen Unmut sorgt bei den Mitarbeitern auch, dass der WDR nun am Programm spart, gleichzeitig aber die Gottschalk-Affäre für Schlagzeilen sorgt. "Gottschalk bekommt zwei Millionen Euro vom WDR fürs Nichtstun, und beim WDR-Personal wird gespart."

Ende einer Ära nach 58 Jahren

"Hier und Heute" ist eines der ältesten noch existierenden Fernsehformate im deutschen Fernsehen. Die erste Sendung wurde 1957 ausgestrahlt, damals im nordrhein-westfälischen Vorabendprogramm der ARD. Die "Hier und Heute"-Redaktion hat ihren Sitz in Düsseldorf.

Früher war sie als regionale Nachrichtensendung bekannt, seit 1998 wird sie im Reportage- und Dokumentationsformat ausgestrahlt, montags bis freitags 15 Minuten, samstags 30 Minuten. Die Beiträge beziehen sich meist auf regionale, gesellschaftliche oder politische Themen.

Mit der Umstrukturierung des Vorabendprogramms sind viele Änderungen verbunden — die Aktuelle Stunde könnte sich demnach um fünf Minuten täglich verlängern.

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