Berlin Verleger rechnen mit Wachstum von Google und Co.

Berlin · Regulierungsvorhaben aus Brüssel und die Konkurrenz durch Google und Co. sieht der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) als wichtige Herausforderungen für 2018. Faire Wettbewerbsbedingungen für die Verlage in Deutschland zu erhalten, werde schwieriger, sagte VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer. Das Problem seien weniger die technischen und unternehmerischen Veränderungen. "Zu schaffen machen den Verlagen vielmehr fehlgeleitete Regulierungsvorhaben wie die E-Privacy-Verordnung oder die Verschärfung des Telefonmarketings, die für die unabhängige Presse Gift sind."

Werde die E-Privacy-Verordnung, die Themen wie Datenschutz im Netz neu regeln soll, wie vorgesehen umgesetzt, verabschiede die EU nicht nur die Verlags-, sondern die gesamte Digitalbranche in Europa von der Digitalisierung. Giganten wie Google und Facebook werden den globalen Digital-Werbemarkt nach Einschätzung des VDZ weiter dominieren und dabei noch wachsen. "Erstmals herausgefordert von Amazon, das den Online-Werbemarkt als strategische Erlösquelle sieht. Außerhalb von China und Russland wird dieses Dreigespann mehr als 80 Prozent der globalen Online-Spendings auf sich vereinen", sagte Scherzer. "Die E-Privacy-Verordnung kann dabei nicht nur den Verlagen, sondern der gesamten europäischen Internetwirtschaft die Luft abschnüren."

(dpa)
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