"The Voice of Germany" Rock-Gegröle, Samthandschuhe und Bussi Bussi

Düsseldorf · Ein Kampfabend der Sunnyboys und Rockröhren – bei "The Voice of Germany" starten die Battles. Andreas Bourani wird zum Helden und rettet einen Kandidaten vor einer bitteren Niederlage.

Was für ein Aufftakt: Die zwei Strahlemänner Flo und Bünyamin hauen die Jury mit ihrer Interpretation von "Musik sein" von den roten Sesseln. Beide kämpfen um einen Platz in der nächsten Runde der sechsten Staffel von "The Voice of Germany". In den sogenannten Battles singen jeweils zwei Kandidaten derselben Coachinggruppe ein Lied im Duett. Nur einer der beiden Kandidaten kommt nach Entscheidung des jeweiligen Coaches weiter. "Fuck, fuck, fuck", stöhnt Samu Haber, "ich hoffe einer verkackt – aber nein, beide geil." Natürlich möchte keiner der anderen Juroren in seiner Haut stecken. Wie entscheidet sich Samu?

Battle bedeutet Kampf – bis an die Grenzen gehen und alles aus sich herausholen. Die ersten beiden Musikduelle verdienen den Namen eher weniger. Alessio und Darius aus dem Team von Coach Yvonne Catterfeld sind beide nicht nur Schmusesänger, sie packen auch gesanglich die Samthandschuhe aus. Dabei gab der Song "Oh Jonny" von Jan Delay doch so viel her.

Aus dem Team Bourani treten die zwei Power-Blondinen Lucie und Marina gegeneinander an. Ein Bussi hier, eine Umarmung da: Das pseudomäßige Rock-Gegröle ins Mikrofon lässt keine Duell-Atmosphäre aufkommen. Für Alessio und Lucie geht die Show weiter.

Der Schweizer rockt

Wenn Marc, der kleine Rock-Zwerg aus der Schweiz, in den Ring steigt, bricht Jubel-Stimmung aus. In den Blind-Auditions ging er ab wie ein Zäpfchen, zu "Sweet Transvestite" aus der Rocky Horror Picture Show legte die sonst so verpeilte Rockröhre noch einen drauf. "Historisches Battle", urteilt Yvonne Catterfeld. Dazu trug auch Battle-Gegner Michael seinen Teil bei, keine Frage. Doch neben dem Mann, der Töne trifft, als ob ihm der Kehlkopf herausspringt, geht jeder unter. Michael und Smudo von den Fantastischen Vier fackeln nicht lange: Marc erreicht die Sing-Offs, Michael ist raus.

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Foto: dpa/Jörg Carstensen

Für einen wahren Taschentuch-Moment sorgen die Kandidaten Boris und Daria. So gefühlvoll und zärtlich hauchen die beiden ihre Version von "Use Somebody" ins Mikrofon – bei Yvonne Catterfeld kullern die Tränen. Der bis zur Schläfe tätowierte Boris und die fast unscheinbare Daria singen und sehen sich voller Sehnsucht an. Was für ein High-School-Musical-Moment. Sie seien das perfekte Paar, träumt Yvonne. Nein, bitte nicht noch eine Casting-Romanze à la Pietro und Sarah Lombardi. Yvonne entscheidet sich für Boris, für's Verkuppeln ist gottseidank keine Zeit mehr.

Retter Bourani

Die Entscheidung im Duell zwischen Flo und Bünyamin dauert gefühlt so lange wie eine Sendung "Schlag den Raab". "Fuck, fuck, fuck", wieder holt Samu im Sekundentakt, "okay, ich gehe mit Flo." Kandidat Flo springt in die Luft, Bünyamins Knie sinken Richtung Boden. Sollte für Bünyamin der Traum vom 99. erfolglosen Castingshow-Gewinner in Deutschland vorbei sein?

"Nein!", ruft Andreas Bourani und haut auf seinen Buzzer. Bünyamin geht ab jetzt für das Team Bourani in den Sing-Offs ins Rennen. Rettung in letzter Sekunde.

(laha)
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